Mit dem Klimaschutz-Kompromiss der Ampel-Parteien hadert Grünen-Chefin Ricarda Lang. Sie fordert die Koalitionspartner SPD und FDP zu stärkerem Einsatz für den Klimaschutz auf. Soziale Gerechtigkeit als Ausrede zu nutzen, mache ihr große Sorgen.

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Grünen-Chefin Ricarda Lang hat die Koalitionspartner SPD und FDP zu stärkerem Einsatz für den Klimaschutz aufgerufen. Es mache ihr "große Sorgen, wenn soziale Gerechtigkeit zur Ausrede verkommt, statt dass sozial gerechte Klimapolitik umgesetzt wird", sagte Lang den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstagsausgaben) mit Blick auf Sozialdemokraten und Liberale. Die Klimakrise treffe "diejenigen als erstes und am härtesten, die ohnehin schon benachteiligt sind".

Lang fordert konkretes Handeln

Sie wünsche sich, dass "alle drei Ampelpartner eine besondere Verantwortung für den Klimaschutz verspüren" und "dann auch konkret handeln", sagte die Co-Vorsitzende der Grünen weiter. Insbesondere die Haltung der SPD habe sie beim jüngsten Koalitionsgipfel "ein bisschen überrascht". Das nun veränderte Klimaschutzgesetz sei ja "ein Erfolg der großen Koalition" gewesen.

Der Klimaschutz-Kompromiss der Ampel-Parteien sieht unter anderem vor, dass die bisher gültigen Sektorenziele für Bereiche wie Verkehr und Bauwirtschaft weniger streng angewendet werden.

Mit Blick auf das vor der Bundestagswahl 2021 vom heutigen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gemachte Versprechen, ein "Klimakanzler" zu werden, sagte Lang den Funke-Zeitungen: "Olaf Scholz muss selbst entscheiden, ob er seinem Versprechen gerecht wird." Den Fortbestand der Ampelkoalition sieht Lang eigenen Aussagen zufolge indes nicht gefährdet. SPD, FDP und Grüne würden "die nächsten zweieinhalb Jahre zusammen in der Ampel regieren, trotz inhaltlicher Unterschiede". (sbi/afp)

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