Wenn Friedrich Merz sie will, dürfte ihm die Kanzlerkandidatur der Union schwer zu nehmen sein. Doch steht die CDU-Basis auch hinter ihm? Eine Umfrage schürt Zweifel.

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Nach den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg will die Union endlich Klarheit schaffen. CDU-Chef Friedrich Merz will dann entscheiden, ob er bei der nächsten Bundestagswahl als Kanzlerkandidat der Union antreten will. Bisher hat er diese Frage immer offengelassen.

Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa unter CDU-Mitgliedern im Auftrag des Redaktionsnetzwerks Deutschlands dürfte für Merz ernüchternd ausfallen. Forsa befragte 1.002 Parteimitglieder, mit welchem Kanzlerkandidaten die Partei die besten Chancen hätte. 43 Prozent entschieden sich dabei für Hendrik Wüst, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, nur 33 Prozent für Merz. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) liegt mit 20 Prozent auf dem dritten Platz.

Söder liegt bei Gesamtbevölkerung vorn

Wohlgemerkt: Es handelt sich um eine Umfrage nur unter Parteimitgliedern. Wird die Gesamtbevölkerung befragt, fallen die Ergebnisse in der Regel etwas anders aus: Einer repräsentativen Umfrage von Infratest Dimap von Anfang August zufolge wäre CSU-Mann Söder für 38 Prozent der Deutschen ein guter Kanzlerkandidat, Hendrik Wüst für 36 Prozent. Merz landete in dieser Umfrage mit 27 Prozent auf Platz drei.

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Merz hat als CDU-Vorsitzender traditionell das erste Zugriffsrecht. Wenn er die Kanzlerkandidatur will, dürfte sie ihm schwer zu nehmen sein. Die Partei erscheint derzeit geschlossen und hat bei der Europawahl einen klaren Wahlsieg errungen. Die Blicke richten sich nun aber auf die Landtagswahlen in den drei ostdeutschen Ländern.

Bei der Frage, mit wem die Union in Zukunft auf Bundesebene koalieren sollte, ist das Meinungsbild der Forsa-Umfrage zufolge deutlich: 68 Prozent der CDU-Mitglieder befürworten ein Bündnis mit der SPD. Nur 27 Prozent wünschen sich eine Koalition mit den Grünen. (fab/afp)

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