Hamburg - Erneut haben Zehntausende gegen die gemeinsame Abstimmung von CDU und AfD im Bundestag demonstriert. In Hamburg gingen laut Polizei mehr als 25.000 Menschen auf die Straße. In Erfurt, wo Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) eine Wahlkampfveranstaltung abhielt, protestierten nach Polizeiangaben ebenfalls 1.400 bis 1.500 Leute.
Die Offenheit von
"Wir sind die Brandmauer"
Die Proteste gegen Union und AfD gingen dennoch weiter: Auf der Demonstration in Hamburg waren Flaggen und Transparente der Partei Die Linke, der Gewerkschaft GEW und von Greenpeace zu sehen. Viele Teilnehmer brachten selbst gemalte Schilder mit Aufschriften gegen CDU-Parteichef Merz und die AfD mit. "Wir sind die Brandmauer" war auf einem Plakat in Anspielung auf die als Brandmauer bezeichnete bisherige Abgrenzung der Union von der AfD zu lesen.
In der Nähe des Rathauses liefen auch Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), der Hamburger SPD-Spitzenkandidat und Chef des Bundeskanzleramts, Wolfgang Schmidt, und der Präsident des Fußballvereins FC St. Pauli, Oke Göttlich, in einer Menschenkette mit.
In Berlin kamen am Freitagabend laut Polizei nur rund 60 Menschen vor der CDU-Parteizentrale in Berlin zusammen. Am Donnerstagabend hatten sich dort Tausende Menschen versammelt. Die Polizei schätzte die Zahl auf rund 6.000, die Veranstalter sprachen in einer Mitteilung von mehr als 13.000 Menschen.
Zahlreiche Proteste in den nächsten Tagen
Für das Wochenende sind weitere Proteste geplant. Für Sonntag hat die Kampagnenorganisation Campact erneut zu einer Demonstration am Brandenburger Tor aufgerufen - unter dem Motto "Aufstand der Anständigen: Wir sind die Brandmauer!". Es werden 3.000 Menschen erwartet. Vor einer Woche waren Zehntausende zu der Demonstration "Lichtermeer gegen den Rechtsruck" gekommen.
In Hamburg ist für Samstag eine weitere große Demonstration geplant, die Veranstalter erwarten mehrere Zehntausend Teilnehmer. Auch in sehr vielen anderen kleinen und großen deutschen Städten sind Proteste geplant.
Die Berliner Polizei ist dann erneut am Montag gefordert, wenn die CDU-Delegierten auf dem Messegelände zum Bundesparteitag zusammenkommen. Bislang sind an dem Tag im Umfeld acht Kundgebungen geplant, weitere können hinzukommen. © Deutsche Presse-Agentur
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