Der Streit innerhalb der Union spitzt sich weiter zu: Laut eines Medienberichts will Bayerns Ministerpräsident Markus Söder im Landtagswahlkampf keine Auftritte von Angela Merkel. Stattdessen setzt der CSU-Politiker auf Österreichs Kanzler Sebastian Kurz.

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Die CSU will im bevorstehenden Landtagswahlkampf auf Bundeskanzlerin Angela Merkel verzichten. Nach Informationen der "Welt am Sonntag" sagte Ministerpräsident Markus Söder vergangene Woche vor Vertrauten: "Zu meiner Abschlusskundgebung kommt keine Bundeskanzlerin, sondern ein Bundeskanzler."

Damit meinte er Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), der als Chef einer rechtskonservativen Koalition mit der FPÖ eine restriktive Flüchtlingspolitik betreibt und in der EU als Gegenspieler Merkels in der Flüchtlingspolitik gilt.

Die deutsche Kanzlerin hingegen solle in den bayerischen Wahlkampf nach Söders Vorstellung überhaupt nicht eingreifen. Das wäre in der fast 70-jährigen Geschichte der Unionsparteien ein Novum. Gewählt wird in Bayern am 14. Oktober.

Nach Informationen der deutschen Presseagentur dpa hat die CSU angesichts des massiven Streits innerhalb der Union noch nicht final entschieden, ob sie auf Unterstützung durch die Bundeskanzlerin setzt.

Die Wahlkampfplanung der CSU wird demnach erst in den nächsten Wochen festgezurrt und hängt davon ab, wie der Konflikt der Schwesterparteien ausgeht.

Kurz sagt Söder zu

Sowohl "Welt am Sonntag" als auch die dpa berichten, dass Kurz seine Teilnahme an der CSU-Schlusskundgebung vor der Wahl am 14. Oktober in München bereits zugesagt habe.

Vergangenen Mittwoch war Söder nach Linz gereist, um sich dort mit dem österreichischen Regierungschef unter anderem über die Asylpolitik zu beraten. Die beiden Politiker demonstrierten dabei Schulterschluss.

Der Termin stand bereits seit Monaten fest, wegen des Asylstreits innerhalb der Unionsfraktion entwickelte das Treffen jedoch eine ganz neue Brisanz. (jwo)

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