• Merkel äußerte sich am Ende des EU-Gipfels in Brüssel zu der erzwungenen Landung einer Ryanair-Maschine und der Festnahmen des Bloggers Protassewitsch.
  • Die Kanzlerin sieht zu einer möglichen Rolle Russlands noch offene Fragen.

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Zu einer möglichen Rolle Russlands bei der erzwungenen Landung einer Ryanair-Maschine und der Festnahme eines Bloggers in Belarus sieht Kanzlerin Angela Merkel (CDU) noch offene Fragen. "Wir haben gestern keine gesicherten Erkenntnisse über die Rolle Russlands gehabt", sagte Merkel am Dienstag in Brüssel nach dem EU-Gipfel. Sie werde das Thema sicher ansprechen, wenn sie wieder mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin rede.

Zu einem Video des festgenommenen Bloggers Roman Protassewitsch, in dem dieser unter anderem erklärt, er werde gesetzeskonform behandelt, sagte Merkel: "Ich kann das auch nur als besorgniserregend und erschütternd einstufen", wie dies der britische Premier Boris Johnson bereits getan habe. Die Forderung der EU nach einer Freilassung von Protassewitsch werde dadurch nur noch dringlicher. "Wir werden alle uns zur Verfügung stehenden Kanäle dafür nutzen."

"Diplomatie hat nur eine Chance, wenn man miteinander spricht"

Zum Verhältnis zur russischen Regierung sagte Merkel: "Man kann ja unterschiedlicher Meinung sein und sich trotzdem sprechen und treffen." Das tue sie auch mit Putin und sie habe dafür geworben, dass auch die EU das tue. "Diplomatie hat nur eine Chance, wenn man miteinander spricht", so die Kanzlerin.

Dass Putin den US-Präsidenten Joe Biden treffen will, begrüßte Merkel, merkte aber an: "Unsere europäischen Interessen können wir natürlich im Gespräch mit dem russischen Präsidenten besser vorbringen als wenn das der amerikanische Präsident tut." (dpa/fra)  © dpa

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