- Auch mehr als eine Woche nach Beginn der Evakuierungsaktion in Afghanistan wollen noch viele Tausend Menschen das Land verlassen.
- Die europäischen Verbündeten der USA in London, Paris und Berlin dringen auf einen späteren Abzugstermin.
US-Präsident
Druck durch die Taliban
Die europäischen Verbündeten in London, Paris und Berlin dringen auf einen späteren Abzugstermin, weil nur so die Evakuierungsaktion in der jetzigen Form fortgesetzt werden kann. Es stehen noch viele Tausend Menschen, die das Land wegen der Machtübernahme der Taliban verlassen wollen, auf den Ausreiselisten der insgesamt 26 beteiligten Nationen. Die militanten Islamisten, die nun fast alle Landesteile sowie die Hauptstadt Kabul kontrollieren, hatten aber klar gemacht, dass sie eine weitere Präsenz westlicher Streitkräfte über den 31. August hinaus nicht akzeptieren würden.
Gespräche mit den Taliban
Die Bundeswehr hat bereits fast 4.000 Menschen mit mehreren Transportmaschinen ausgeflogen. Merkel betonte, dass man auch nach Ende des Militäreinsatzes versuchen wolle, Menschen aus Afghanistan außer Landes zu bringen. Deswegen gebe es jetzt "sehr intensive" Gespräche über den Weiterbetrieb des Flughafens. Außenminister Heiko Maas hatte zuvor gesagt, dass darüber auch mit den Taliban geredet werden. Merkel sagte: "Die Vorstellungen der Taliban spielen natürlich eine Rolle, weil sie Kabul kontrollieren."
Schutzbedürftige werden ausgeflogen
Seit der Machtübernahme der Taliban in Kabul vor einer Woche sind westliche Staaten unter Hochdruck dabei, ihre Staatsbürger, afghanische Ortskräfte, die für ihre Truppen gearbeitet haben, und weitere Schutzbedürftige auszufliegen. Zehntausende haben es bereits aus dem Land geschafft. Ein Rückzug der westlichen Truppen in wenigen Tagen dürfte bedeuten, dass unzählige Menschen zurückgelassen werden, die unter der Taliban-Herrschaft um ihr Leben fürchten. (cdo/dpa)
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