Vertreter der islamistischen Hamas sind zu weiteren Verhandlungen mit Israel über eine Waffenruhe im Gazastreifen nach Kairo gereist. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen des Flughafens in der ägyptischen Hauptstadt.
Beide Seiten verhandeln nicht miteinander
Die ranghohen Funktionäre sind demnach aus Katar angereist, wo die Hamas ihr politisches Büro hat und damit ihre wichtigste Vertretung im Ausland. Angeführt werde die Gruppe von Chalil al-Haja, berichtete der Nachrichtensender Al Jazeera. Die Vermittler Ägypten und Katar wollten die Hamas in Kairo über den Stand der Gespräche informieren.
Ägypten, Katar sowie die USA vermitteln zwischen Israel und der Hamas, weil beide Seiten nicht direkt miteinander verhandeln. Spitzenvertreter der drei Länder wollen in Kairo erneut versuchen, Lücken in den Positionen der beiden Kriegsparteien zu schließen, um eine Waffenruhe und den Austausch von Geiseln gegen Gefangene zu erreichen.
Einer der größten Streitpunkte ist Israels Forderung, die südliche Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten dauerhaft zu kontrollieren. Laut israelische Armee verlaufen unter dem etwa 14 Kilometer langen, sogenannten Philadelphi-Korridor etliche Tunnel der Hamas. Israel pocht auf die Kontrolle, um so Waffenschmuggel in den Gazastreifen zu verhindern. Ägypten bestreitet dagegen die Existenz unterirdischer Schmuggelrouten.
Die US-Nachrichtenseite Axios berichtete, dass US-Präsident Biden versucht habe, den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu hier zu Zugeständnissen zu bewegen. Demnach solle Netanjahu zustimmen, die israelischen Truppen während einer ersten Phase einer möglichen Waffenruhe von der Grenze zurückzuziehen. Netanjahu habe aber nur dem Rückzug von einer der Positionen entlang der Grenze zugestimmt. © dpa
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