Die Pannenserie des Regierungsfliegers "Konrad Adenauer" reißt nicht ab: Erst in der vergangenen Woche kam Bundesaußenminister Heiko Maas zu spät zu einer informellen Sitzung des UN-Sicherheitsrats in New York. Nun soll es nach einem Testflug wieder eine Panne an dem Flugzeug gegeben haben.

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Nach einem Testflug des Regierungsfliegers "Konrad Adenauer" hat es wieder eine Panne gegeben, wie ein Sprecher der Luftwaffe am Mittwoch in Berlin mitteilte. Demnach soll bei der Landung am Flughafen Köln/Bonn erneut ein Reifen geplatzt sein.

Die Maschine sei nach dem Platzen des Reifens aber weitergerollt, die Landung sei beendet worden. "Alles ist gut", sagte der Luftwaffensprecher. An Bord des Flugzeugs seien die Crew sowie einige Techniker gewesen. Die Ursachen für den Vorfall würden derzeit untersucht. Die Maschine wird erst einmal aus dem Verkehr gezogen.

Der Vorfall sei "ohne großes Sicherheitsrisiko" verlaufen, sagte der Sprecher. Eine solche Reifenpanne komme zwar nicht häufig vor, sei aber auch "nichts Superaußergewöhnliches".

Das Kuriose: Vier Monate lang ist der Regierungsflieger "Konrad Adenauer" einer Generalüberholung unterzogen worden. Gleich beim ersten Dienstflug hatte er aber wieder eine Panne: Bundesaußenminister Heiko Maas flog vergangene Woche neun Stunden von Berlin nach New York. Am Zielflughafen angekommen, verlor ein Reifen bei der Landung Luft. Der Airbus A340 musste daraufhin abgeschleppt werden. Maas harrte über eine Stunde in dem Flieger aus und kam somit zu spät zu einer informellen Sitzung des UN-Sicherheitsrats.

Rückblick auf zahlreiche Pannen

Und er war nicht das erste deutsche Regierungsmitglied, das von einer Panne der Regierungsflieger betroffen war. Bundeskanzlerin Angela Merkel strandete am 29. November mit der "Konrad Adenauer" auf dem Weg zum G20-Gipfel in Argentinien.

Es war die schwerste Panne bei einem Regierungsflug in den letzten Jahren oder sogar Jahrzehnten. Merkel musste deswegen ihren Flug nach Buenos Aires abbrechen und kam einen Tag zu spät zum Gipfel der wichtigsten Wirtschaftsmächte der Welt.

Ende Januar saß Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit seinem A340 "Theodor Heuss" stundenlang in Äthiopien fest. Erst mit rund dreistündiger Verspätung konnte Steinmeier schließlich mit dem Regierungsflieger abheben. Und auch der Bundesentwicklungsminister Gerd Müller hatte im Januar Pech mit der Regierungsmaschine.

1,2 Milliarden für neue Flugzeuge

Die Bundesregierung hat inzwischen Konsequenzen aus den zahlreichen Pannen bei den Regierungsfliegern gezogen. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) gab die Beschaffung von drei neuen Langstreckenmaschinen in Auftrag, die die Flotte von derzeit 14 teils recht alten Flugzeugen ergänzen sollen.

Wie der "Spiegel", dem eine Vorlage des Bundesfinanzministeriums für den Haushaltsausschuss vorliegt, berichtet, sollen entsprechende Verträge am 15. April 2019 seitens des Bundesverteidigungsministeriums und der Technik-Abteilung der Lufthansa unterzeichnet werden.

Die Neuanschaffung soll den Bund bis 2026 insgesamt 1,2 Milliarden Euro kosten. Dabei werden Sonderausstattungen wie VIP-Kabinen und Selbstschutzsysteme (LAICRM) alleine 517 Millionen Euro davon verschlingen. (ff)

Verwendete Quellen:

  • Spiegel: "Regierungsflieger bekommen VIP-Ausstattung für fast hundert Millionen Euro"
  • dpa
  • AFP
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