FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache tritt zurück. Der österreichische Vizekanzler zieht damit die Konsequenzen aus einem zuvor veröffentlichen Video, das den Politiker im einem Gespräch mit einer angeblichen russischen Oligarchin zeigt.
Heinz-Christian Strache tritt zurück. Das teilte der FPÖ-Chef am Samstag auf einer Pressekonferenz mit.
Er habe Kanzler
Zugleich warf er Medien in einem langen Statement eine gezielte Kampagne gegen seine Person vor. Konkret sprach er von einem "gezielten politischen Attentat" und einer "geheimdienstlich inszenierten Lockfalle". Er werde alle medienrechtlichen und strafrechtlichen Mittel ausschöpfen.
Video zeigt Strache im Gespräch mit angeblicher russischen Oligarchin
Vorangegangen war eine brisante Video-Veröffentlichung von "Spiegel" und "Süddeutscher Zeitung": Das Video aus dem Jahr 2017 zeigt den heutigen Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache in einem Gespräch mit einer angeblichen russischen Oligarchin. Dabei geht es unter anderem um die Idee, die Frau solle die auflagenstärkste Zeitung Österreichs, die "Kronen Zeitung" erwerben, die FPÖ publizistisch fördern und im Gegenzug öffentliche Aufträge erhalten, sobald die Partei an der Regierung sei.
Das Video entstand wenige Monate vor der Nationalratswahl 2017. Damals hatte die ÖVP unter Sebastian Kurz gerade die Koalition mit der SPÖ beendet. Bei der Wahl kam die FPÖ auf 26 Prozent. Seit Dezember 2017 regieren ÖVP und FPÖ gemeinsam.
Wie geht es in Österreich nun weiter?
Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hatte bereits am Samstagvormittag nach dpa-Informationen eine weitere Zusammenarbeit mit dem Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache ausgeschlossen.
Die Frage ist nun, ob Kurz das Bündnis mit einem Nachfolger Straches fortsetzen oder Neuwahlen will.
Nach Informationen des österreichischen Privatsenders "oe24" wird die rechtskonservative Regierung platzen. Eine Mehrheit im Führungszirkel der konservativen ÖVP sehe keine Chance mehr für eine Zusammenarbeit mit der FPÖ, berichtete der Sender am Samstagmittag. Das Vertrauen in den Koalitionspartner sei verspielt, hieß es weiter. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es nicht. (mgb/dpa)
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