Die Bundestagsfraktionen der Koalition wollen die eigene Regierung drängen, die Ukraine mit weiterreichenden Waffen auszustatten. Sahra Wagenknecht sieht in diesem Vorhaben enorme Risiken und formuliert deutliche Kritik.
Parteigründerin
Die Bundestagsabgeordnete wandte sich am Dienstag mit scharfen Worten gegen einen geplanten Antrag der Ampel-Fraktionen, der die Bundesregierung zur Bereitstellung solcher Systeme drängen soll.
"Dieser kriegsbesoffene Antrag bedeutet eine neue Eskalationsstufe und eine wirkliche Gefahr für unser Land", meinte Wagenknecht. Die Ampel-Fraktionen von SPD, Grünen und FDP wollten den Krieg nach Russland tragen. "Das bringt der Ukraine keinen Frieden, sondern zieht Deutschland in den Krieg hinein." Wagenknecht forderte abermals einen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen.
Selenskyj drängt auf Waffen mit großer Reichweite
Russland war vor fast genau zwei Jahren in die Ukraine einmarschiert und hält heute etwa ein Fünftel des Nachbarlands besetzt. Das ukrainische Militär drängte die russischen Angreifer anfangs mit westlicher Militärhilfe aus einigen Gebieten zurück.
Derzeit beklagt die Ukraine Nachschubmangel und fordert dringend weiterreichende Waffen wie das deutsche Taurus-System, das auch russisches Gebiet erreichen kann. Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern bisher nicht genehmigt.
Weitere News gibt's in unserem WhatsApp-Kanal. Klicken Sie auf "Abonnieren", um keine Updates zu verpassen.
Ampel-Fraktionen fordern weitere Waffenlieferungen
Im geplanten Antrag der Koalitionsfraktionen sind die Taurus-Marschflugkörper nicht namentlich erwähnt. Das Papier fordert aber "die Lieferung von zusätzlich erforderlichen weitreichenden Waffensystemen und Munition, um die Ukraine (...) in die Lage zu versetzten, völkerrechtskonforme, gezielte Angriffe auf strategisch relevante Ziele weit im rückwärtigen Bereich des russischen Aggressors zu ermöglichen". (dpa/lag)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.