Über der Ostsee hat es Alarmstarts aus drei Richtungen gegeben, um einen russischen Aufklärer zu identifizieren. Das Flugzeug aus Russland war im Luftraum vor der Insel Rügen unterwegs.

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Ein russisches Aufklärungsflugzeug ist in den internationalen Luftraum über der Ostsee geflogen, ohne Kontakt mit der Flugsicherung aufzunehmen. Maschinen der deutschen und schwedischen Luftwaffe sowie der Nato-Flugsicherung im Baltikum seien am Freitagabend aufgestiegen und hätten die russische Maschine vom Typ IL-20M eskortiert, teilte die Luftwaffe am Samstag mit.

Der Seeaufklärer sei im Luftraum vor der Insel Rügen "ohne Flugplan und Kontakt zur zivilen Flugsicherung" unterwegs gewesen.

Russische Militärmaschinen fliegen stets ohne Erkennungssignal

Meldungen von nicht kommunizierenden russischen Militärmaschinen im internationalen Luftraum über der Ostsee gebe es in letzter Zeit nahezu wöchentlich, sagte ein Sprecher der Luftwaffe. In den meisten Fällen werde dem aber nicht nachgegangen, wenn sie sich nicht weiter auffällig verhielten oder rasch wieder in den russischen Luftraum zurückkehrten.

Russland nutzt im Einklang mit geltendem Luftrecht den internationalen Luftraum auch für militärische Flüge. Dabei fliegen die russischen Militärmaschinen nach früheren Angaben der Bundeswehr fast immer ohne Erkennungssignal ("Transponder"), was sie für die zivile Flugsicherung unsichtbar macht. Bei den Flügen kommen diese Maschinen dem Nato-Luftraum nahe, ohne diesen aber zu verletzen. Angenommen wird, dass damit auch die Reaktion auf solche Flüge getestet wird.

SU-24 Bomber über schwedischer Ostseeinsel

Mitte Juni hatte ein russischer SU-24 Bomber die schwedische Ostseeinsel Gotland überflogen, die etwa 350 Kilometer vor der russischen Exklave Kaliningrad liegt. Zwei schwedische Kampfjets wurden eingesetzt, um die russische Maschine des Luftraums zu verweisen.

Der Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 führte dazu, dass Finnland und Schweden 2023 und 2024 der Nato beitraten. Mit Ausnahme Russlands sind seither alle Ostsee-Anrainer Mitglieder der westlichen Militärallianz. (AFP/dpa/bearbeitet von tas)

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