Noch immer toben in der Ukraine schwere Kämpfe. Bei Beschuss auf Cherson wurden mehrere Menschen verletzt. Die Ukraine bedankt sich derweil für ein Flugabwehrsystem aus Deutschland. Ein Überblick über Geschehnisse in der Nacht und ein Ausblick auf den Tag.
Die Lage in der Ukraine bleibt schwierig. In seiner täglichen Videoansprache vom Freitag ging der ukrainische
Durch schweren russischen Beschuss sind zudem offiziellen Angaben nach in der südukrainischen Großstadt Cherson mehrere Menschen verletzt worden. Mehr als zehn Wohnhäuser im Stadtzentrum seien beschädigt worden, teilte der Leiter der Stadtverwaltung, Roman Mrotschko, am Freitag auf Telegram mit.
Sieben Personen verletzt
Laut der Gebietsverwaltung wurden sieben Personen in der Stadt verletzt. Drei Frauen seien ins Krankenhaus eingeliefert worden, schrieb am späten Abend der Chef der Militärverwaltung des Gebiets, Olexander Prokudin. Die Stadt Beryslaw sei ebenso beschossen und dabei eine weitere Person verletzt worden.
Unklar war zunächst, ob es sich um Artilleriebeschuss oder einen Angriff mit Raketen und Drohnen handelte. Zumindest wurde bekannt, dass zwei Kampfdrohnen russischer Produktion über dem Gebiet abgefangen worden sein sollen.
Beschuss meldete derweil auch die benachbarte Region Mykolajiw. Dort fing die ukrainische Flugabwehr nach eigenen Angaben drei luftgestützte Lenkraketen vom Typ Ch-59 ab. Die Angaben aus dem Kriegsgebiet ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Deutschland liefert Flugabwehrsystem an die Ukraine
Die Ukraine hat derweil von Deutschland ein drittes Flugabwehrsystem vom Typ Iris-T für ihren Abwehrkampf gegen den Aggressor Russland erhalten.
Es sei in dieser Woche übergeben worden und bestehe unter anderem aus drei Startgeräten, einem Radarsensor, einem Generator und den dazugehörigen Lenkflugkörpern, teilte das Bundesverteidigungsministerium am Freitag mit. Außerdem erhalte die Ukraine Ersatzteile und technisch-logistische Unterstützung.
Deutschland leiste damit einen Beitrag zum Schutz der Zivilbevölkerung, der kritischen Infrastruktur und der Soldatinnen und Soldaten in der Ukraine.
Insbesondere für den bevorstehenden Winter, wenn wieder mit verstärkten Angriffen der russischen Seite auf kritische, also besonders wichtige Infrastruktur zu rechnen sei. Dazu gehören etwa Heizkraftwerke und die Stromversorgung.
Selenskyj bedankt sich für Iris-T
Selenskyj bedankte sich für die Lieferung des Flugabwehrsystems. "Ein sehr starkes Paket aus Deutschland - genau das, was wir mit Herrn Bundeskanzler vereinbart haben", sagte er in seiner Videoansprache vom Freitag.
Die Stärkung der Luftabwehr mit dem Iris-T-System und zusätzlichen Flugabwehrraketen sei speziell vor dem Winter sehr wichtig. "Dies wird unseren Soldaten und der Verteidigung unserer Städte sehr helfen", sagte Selenskyj. Über die Flugabwehr und den Kampf gegen Drohnen habe er zudem in einem Telefonat mit Großbritanniens Premierminister
EU sichert Ukraine vor zweitem Kriegswinter neue Hilfen zu
Die Staats- und Regierungschefs der EU-Länder sicherten der Ukraine vor dem zweiten Kriegswinter anhaltende Waffen- und Munitionslieferungen zu. Zudem versprachen sie die Lieferung zusätzlicher Stromgeneratoren und mobiler Heizstationen sowie stärkere Anstrengungen zur Zwangsbeteiligung Russlands an der Beseitigung von Kriegsschäden.
Die Europäische Union werde der Ukraine und ihrer Bevölkerung so lange wie nötig entschiedene finanzielle, wirtschaftliche, humanitäre, militärische und diplomatische Hilfe leisten, heißt es in einer am Freitag verabschiedeten Erklärung der Staats- und Regierungschefs. Die Unterstützung der EU für die Unabhängigkeit, Souveränität und territoriale Unversehrtheit der Ukraine sei unverbrüchlich.
Bundeskanzler Olaf Scholz zeigte sich überzeugt, dass daran auch der derzeitige Fokus auf den Gaza-Krieg nichts ändern werde. Dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sei versichert worden, "dass unsere Unterstützung für die Ukraine nicht nachlassen wird", sagte der SPD-Politiker nach dem Gipfel.
Gegen weitere Hilfen sprachen sich derweil Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban und der neue slowakische Regierungschef Robert Fico aus.
Das wird am Samstag wichtig
In Malta findet eine von der Ukraine organisierte internationale Konferenz statt. Bei dem Treffen, zu dem die Organisatoren Teilnehmer aus etwa 60 Ländern erwarten, will die Ukraine für ihren Zehn-Punkte-Plan für ein friedliches Ende des Kriegs mit Russland werben. (dpa/thp)
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