Die Bundesregierung will sich im Kampf gegen Terrorismus in Westafrika weiter in den von Militärjuntas regierten Staaten engagieren.

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Entwicklungsministerin Svenja Schulze kündigte als Vorsitzende der größten Geberplattform für die Region, der Sahel-Allianz, eine Bildungsinitiative für mehr als zwei Millionen Jungen und Mädchen in der Sahelzone an, wo mehr als 40 Prozent der Kinder aufgrund der Bedrohung keine Schulen mehr besuchen können.

"Bildung ist eines der wirksamsten Gegenmittel gegen die Rekrutierungsversuche von Terrorgruppen, weil Bildung jungen Menschen Perspektiven gibt", sagte die SPD-Politikerin zum Abschluss des Treffens der Sahel-Allianz in Berlin.

"Für Deutschland und die Gebergemeinschaft kann ich sagen, dass wir im Umgang mit den nicht demokratisch legitimierten Regierungen kein "Business as usual" betreiben. Wir setzen viel stärker auf die lokalen Behörden und eben auf Nichtregierungsorganisationen", betonte Schulze. "Trotzdem wollen wir auch mit den Putsch-Staaten im Gespräch bleiben."

Terror aus dem Sahel bedroht auch die Küstenländer

Die Sahel-Allianz wolle sich außerdem stärker in den angrenzenden Küstenstaaten engagieren, Demokratien, die von einem Übergreifen der Gewalt aus dem Sahel bedroht sind.

Die Sahel-Staaten Mali, Burkina Faso und Niger werden seit Jahren von islamistischen Milizen mit Gewalt überzogen, die den Terrorgruppen Al-Kaida und IS nahestehen und auch mit internationaler Unterstützung nicht besiegt werden konnten. Nach Militärputschen wenden sich alle drei Staaten von europäischen und amerikanischen Partnern ebenso wie Nachbarstaaten ab und Russland zu, das militärisches Personal in alle drei Länder schickt.

Deutschland mit 1,8 Milliarden Euro in der Sahel-Allianz beteiligt

Auch Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) ist aktuell in der Region und besucht dort mit dem Senegal und der Elfenbeinküste zwei der wichtigsten demokratischen Partner Europas.

Die Sahel-Allianz wurde 2017 von Deutschland, Frankreich und der EU gegründet, um Mauretanien, Mali, Burkina Faso, Niger und Tschad zu unterstützen. Sie hat heute 27 Mitglieder, darunter die USA sowie die Weltbank und die Afrikanische Entwicklungsbank. Deutschland ist der fünftgrößte Geldgeber und mit 160 Vorhaben mit einem Gesamtvolumen von 1,8 Milliarden Euro beteiligt. Insgesamt engagiert sich die Sahel-Allianz mit über 23 Milliarden Euro in der Region.  © dpa

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