Ex-CSU-Chef Seehofer und Altkanzlerin Merkel hatten einst sehr unterschiedliche Ansichten zu Migration. Seehofer findet noch immer, Merkel könnte ruhig eingestehen, dass sie teils falsch lag.

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Der ehemalige CSU-Chef Horst Seehofer legt Altkanzlerin Angela Merkel anlässlich der CDU-Feier zu ihrem 70. Geburtstag Selbstkritik beim Thema Migration nahe. "Ich finde, Angela Merkel würde sich keinen Zacken aus der Krone brechen, wenn sie mal erklärt: In der Migrationsfrage habe ich nicht jeden Tag richtig gelegen", sagte der frühere Bundesinnenminister der "Süddeutschen Zeitung".

In der Migrationskrise in den Jahren 2015/2016 hatte es ein tiefes Zerwürfnis zwischen Merkel und dem damaligen CSU-Vorsitzenden und bayerischen Ministerpräsidenten Seehofer gegeben.

"Eine der schlimmsten Folgen von Merkels Kurs ist das gefährliche Aufblühen der AfD."

Horst Seehofer

Mit Blick auf die aktuelle Migrationspolitik sagte Seehofer, er habe "keine Triumphgefühle, dass jetzt sehr viel von dem getan wird, was ich schon vor Jahren gefordert habe und dafür von einigen sogar als Rechtsextremist beschimpft wurde. Genugtuung nach innen, die habe ich aber schon."

AfD-Wahlerfolge bereiten Seehofer Sorgen

Die starken Wahlergebnisse der AfD bereiteten auch ihm große Sorgen. "Eine der schlimmsten Folgen von Merkels Kurs ist das gefährliche Aufblühen der AfD", sagte Seehofer.

Die Entscheidung der Union, CDU-Chef Friedrich Merz zum Kanzlerkandidaten zu machen, begrüßte er. "Der Merz versteht sein Handwerk", sagte Seehofer. "Nachdem er in der Bundespressekonferenz seinen Vorstoß zur Migrationspolitik gemacht hat, habe ich ihn angerufen und nur gesagt: 'Friedrich, so führt man ein Land.'" (dpa/bearbeitet von tas)

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