Mit seinem Tweet über die Hitze im Urlaubsland Italien hat Karl Lauterbach offenbar den Mann an der Seite von Giorgia Meloni verärgert. Im Fernsehen schimpft Andrea Giambruno über den deutschen Gesundheitsminister.

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Der Lebenspartner von Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (60) nach dessen Tweet zu Italiens Zukunft als Urlaubsland kritisiert.

Andrea Giambruno, TV-Journalist und -Moderator beim privaten Sender "Rete 4", schimpfte in seiner eigenen Sendung sichtlich aufgeregt über den SPD-Politiker. "Wenn es dir nicht passt, dann bleib zu Hause", so Giambruno während der Sendung "Diario del Giorno" am Mittwoch.

Am Donnerstag verbreitete sich der Ausschnitt aus der Sendung in den sozialen Medien und italienischen Medien rasant.

Angesichts einer Hitzewelle, die Italien in den vergangenen Tagen und Wochen heimgesucht hatte, schrieb Lauterbach am 13. Juli auf Twitter: "Die Hitzewelle ist spektakulär hier. Wenn es so weiter geht werden diese Urlaubsziele langfristig keine Zukunft haben. Der Klimawandel zerstört den Süden Europas. Eine Ära geht zu Ende." Er selbst befand sich zu dem Zeitpunkt in dem Mittelmeerland und machte Urlaub.

Andrea Giambruno zu Karl Lauterbach: "Bleib im Schwarzwald"

"Seit 20, 30 Jahren müssen uns die Deutschen irgendwie erklären, wie wir leben müssen", schimpfte Giambruno während einer Diskussion im Studio.

"Merkel kommt her, er kommt hierher, wenn es dir nicht passt, bleib zu Hause", so Giambruno weiter als Anspielung auf die Italien-Urlaube von Altkanzlerin Angela Merkel.

"Bleib im Schwarzwald, das ist besser, oder?" Giambruno fiel bereits in den vergangenen Tagen mit kontroversen Äußerungen zur Hitzewelle auf.

Lauterbach-Tweet schlägt Wellen in Italien

Lauterbachs Tweet sorgt in Italien seit Tagen für Empörung. Vor einer Woche hatte sich Tourismusministerin Daniela Santanchè eingeschaltet. Man sei sich in Italien des Klimawandels bewusst, der nicht nur Südeuropa, sondern den gesamten Planeten betreffe.

Sie verwies auf einen strategischen Plan für den Tourismus, der "es uns ermöglichen wird, das italienische Tourismusangebot 365 Tage im Jahr einladend und nachhaltig" zu gestalten.

"Wir sind uns sicher, dass die Deutschen den Italienurlaub immer weiter schätzen werden", so Santanchè in einer Mitteilung.

Auch Riminis Bürgermeister Jamil Sadegholvaad reagierte auf den Tweet. Er lud Lauterbach zu einem Besuch der Stadt ein. In einem Brief schrieb er auch, Millionen Deutsche würden Rimini und die Region Romagna als zweite Heimat und Italien als Sehnsuchtsort betrachten.

"Ich kann Sie beruhigen: Wir sind da, und haben Sie keine Angst: Unser Tourismus, wie auch der Tourismus in ganz Südeuropa, wird nicht wegen des Klimawandels verschwinden." Man werde alles Notwendige tun, damit Italien "Urlaubsziel für die Nachfahren Goethes" bleibe. (dpa/thp)

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