Donald Trump will die Zölle aus ausländische Waren massiv erhöhen. Nach der EU, Kanada und Mexiko hat der amerikanische Präsident damit jetzt auch erneut den Staaten des BRICS-Bündnisses gedroht. Der Hintergrund: eine mögliche Abkehr vom US-Dollar.
US-Präsident
"Wir werden von diesen anscheinend feindseligen Ländern die Zusage verlangen, dass sie weder eine neue BRICS-Währung schaffen noch eine andere Währung unterstützen werden, um den mächtigen US-Dollar zu ersetzen, oder sie werden mit 100 Prozent Zöllen konfrontiert", fuhr er fort.
Die BRICS-Staaten: Aufstrebende Wirtschaftsmächte
Zur Gruppe der BRICS-Staaten gehören neben Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika auch Ägypten, Äthiopien, Iran und die Vereinigten Arabische Emirate. Der seit 2009 bestehende Staatenbund war ursprünglich gegründet worden, um die Dominanz des Westens in globalen Angelegenheiten zu verringern und eine multipolare Weltordnung zu schaffen.
Die Mitglieder wollen eigenen Angaben zufolge die globale Wirtschaftsordnung reformieren, die ihrer Ansicht nach von westlich geprägten Institutionen wie der Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) dominiert wird. Zudem streben sie an, den Handel untereinander zu verstärken und die Abhängigkeit vom Dollar zu verringern.
Russland will Wirkung von Sanktionen mildern
Der russische Präsident Wladimir Putin kritisierte mehrfach die Dominanz der US-Währung und kündigte an, innerhalb der BRICS ein unabhängiges Zahlungs- und Verrechnungssystem aufbauen zu wollen.
Die US-Währung ist bislang die bei weitem wichtigste im weltweiten Zahlungsverkehr. Durch die Einführung einer anderen, nicht westlichen Währung hofft Moskau, weniger von den Sanktionen betroffen zu sein, die der Westen wegen des Krieges in der Ukraine verhängte. Infolge des Krieges verhängten westliche Industriestaaten Sanktionen gegen Russland, die speziell den Finanzsektor des Landes treffen.
Drohungen auch gegenüber Kanada und Mexiko
Zölle sind eine Abgabe auf importierte Waren. Sie werden an der Grenze fällig. Trump hatte bereits während seiner ersten Amtszeit von 2017 bis 2021 auf Zölle gesetzt. Ökonomen gehen davon aus, dass weitreichende Zölle zu einem Anstieg der Preise in den USA führen werden.
Derweil rückte das Ende einer Frist näher, nach der Trump Zölle gegen Kanada und Mexiko verhängen wollte. Trump hat damit gedroht, Importe aus Mexiko und Kanada ab Samstag mit Zöllen in Höhe von 25 Prozent zu belegen. Er wirft den Nachbarländern, mit denen die USA ein Freihandelsabkommen haben, vor, die illegale Einwanderung und den Drogenschmuggel in die USA nicht einzudämmen.
Trumps Sprecherin Karoline Leavitt hatte am Dienstag gesagt, es habe zuletzt ein "historisches Maß an Zusammenarbeit mit Mexiko" gegeben. Das Datum 1. Februar zur Einführung von Zöllen stehe aber weiterhin. China hatte Trump mit einem zusätzlichen Aufschlag von zehn Prozent gedroht. (afp/dpa/bearbeitet von fab)
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