- Zwei Wirtschaftswissenschaftler haben davor gewarnt, Christian Lindner (FDP) zum Finanzminister der neuen Regierung zu machen.
- Sie schrieben, seine haushaltspolitische Agenda sei vorsintflutlich.
- Der FDP-Chef hatte während des Wahlkampfs Interesse an dem Posten angemeldet.
Zwei prominente Wirtschaftswissenschaftler haben davor gewarnt, dass FDP-Chef
Die finanzpolitische Agenda der FDP, für die Lindner steht, sei nicht nur "eine Anhäufung konservativer Klischees", schreiben die Professoren. "Viel wichtiger ist, dass es sich um Klischees einer vergangenen Ära handelt, nämlich um die der Neunzigerjahre. Wir leben nicht länger in der Welt, die sie hervorgebracht hat."
Lindner meldete im Wahlkampf Interesse am Finanzministerposten an
Hintergrund ist ein Streit über die Ausrichtung von Wirtschafts- und Finanzpolitik, der bereits während der Euro-Krise 2011 aufflammte. Viele internationale Experten halten die von deutschen Regierungen in den vergangenen Jahren vertretene Haushaltsdisziplin, die auch von anderen Ländern gefordert wurde und dort - zum Beispiel in Griechenland - mit drastischen Sparmaßnahmen einherging, für falsch und überholt.
In Zeiten mit hohem öffentlichem Investitionsbedarf seien stattdessen neue Schulden vertretbar und sogar notwendig. Obwohl die FDP seit 2013 nicht mehr an der Regierung beteiligt war, gilt sie als besonderer Verfechter einer auf ausgeglichene Haushalte bedachten Finanzpolitik.
Lindner hatte im Wahlkampf Interesse an dem Posten des Finanzministers angemeldet. Tooze und Stiglitz empfehlen den Liberalen nun, in einer neuen Regierung mit SPD und Grünen lieber ein "Superministerium für Digitaltechnologie" zu übernehmen. Das Finanzministerium sollten hingegen die Grünen besetzen. (pak/dpa)
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