Die Jusos stellen sich gegen eine Wiederauflage der Großen Koalition, allen voran ihr Chef Kevin Kühnert. Verständlich, dass das nicht jedem in der Union gefällt. Doch mit ihrer Kritik auf Twitter ist die Jugendorganisation der Partei, die JU, über das Ziel hinausgeschossen - zumindest aus Sicht vieler Internetnutzer.
Die Junge Union (JU), die Jugendorganisation von CDU und CSU, irritiert die Netzgemeinde. Schuld ist der Hashtag #SeikeinKevin, den die JU derzeit auf Twitter verbreitet.
"#Neinsager gehen zu den Jusos in der SPD. #Seikeinkevin", schreibt etwa die JU Rheinland-Pfalz.
Die Junge Union spielt damit auf
Die Jusos wollen mit aller Macht verhindern, dass die SPD erneut mit der Union koaliert.
Kritik an dieser Haltung - ok. Aber, dass die Junge Union das schlechte Image des Vornamens Kevins ausnutzt - das geht aus Sicht vieler Twitter-Nutzer zu weit.
Aus ihrem Unmut machen sie keinen Hehl, sodass sich der Hashtag #Seikeinkevin mehr und mehr zu einem Eigentor für die JU entwickelt.
"Ich hoffe, dass sich jeder #Kevin aus dem Haufen, der sich #JungeUnion nennt, mal dagegen wehrt, was da grade passiert. Ich bin stolz auf meinen Namen und finde es eine Frechheit, dass wir 2018 immer noch auf diese Schiene gehen müssen. Zeigt, was da alles falsch läuft", schreibt Nutzer Kevin Scheuren.
Doch längst nicht nur Menschen mit dem Vornamen Kevin sind sauer.
Kevin Kühnerts Argumente seine überzeugend - anders als die diskriminierende Aktion der JU - findet eine Frau.
Andere werden noch deutlicher. Der Hashtag sei "erbärmlich", heißt es, "an Geschmacklosigkeit nicht zu überbieten", "stumpf" und "total daneben".
Das Fußballmagazin "11 Freunde" bricht eine Lanze für alle Kevins dieser Welt, indem es an die Erfolge von Kevin Kuranyi, Kevin Großkreutz, Kevin McKenna, Kevin Keegan und Kevin-Prince Boateng erinnert. "#auchmalkevinsein", ermuntert "11 Freunde".
(mcf)
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