Sahra Wagenknecht hat mit ihrer Partei BSW erste Erfolge erzielt. Will sie auch als Kanzlerkandidatin bei der nächsten Bundesebene antreten? "Wir schauen, wo wir als BSW nächstes Jahr stehen, und werden dann entscheiden", sagte sie dem "Stern".

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Die BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht hält sich eine Kanzlerkandidatur für ihre Partei offen. "Es entsteht ein gewisser Druck, wenn selbst die Grünen mit aktuell zehn Prozent einen Kanzlerkandidaten küren", sagte Wagenknecht dem Magazin "Stern" (Bezahlinhalt). "Wir schauen, wo wir als BSW nächstes Jahr stehen, und werden dann entscheiden", fügte sie hinzu.

Die Grünen haben sich noch nicht festgelegt, ob sie erneut einen Kanzlerkandidaten aufstellen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat im Sommer aber angedeutet, dass er damit liebäugelt. Die AfD wiederum will beflügelt durch ihre Erfolge bei den jüngsten Landtagswahlen Partei- und Fraktionschefin Alice Weidel ins Rennen ums Kanzleramt schicken.

Wagenknecht sagte dem "Stern": "Eigentlich sollten nur Parteien Kanzlerkandidaten aufstellen, die eine gewisse Aussicht haben, auch tatsächlich die nächste Bundesregierung zu führen." Bundesweite Umfragen sehen ihre neue Partei BSW im einstelligen Bereich zwischen sieben und neun Prozent.

Wagenknecht: "Koalition mit Leuten wie Merz ist ausgeschlossen"

In den drei ostdeutschen Bundesländern, in denen im September gewählt wurde, hat das BSW bereits Machtoptionen. In Brandenburg haben SPD und BSW Verhandlungen für die Bildung einer Koalition beschlossen. Schwieriger gestalten sich aber Gespräche mit CDU und SPD in Sachsen und Thüringen. Die beiden möglichen Koalitionspartner werfen Parteichefin Wagenknecht vor, die Gespräche zu torpedieren.

Eine Zusammenarbeit mit der CDU unter Friedrich Merz nach der Bundestagswahl ist für die Parteichefin jedenfalls nicht vorstellbar. "Eine Koalition mit Leuten wie Friedrich Merz, die der Atommacht Russland mal eben den Krieg erklären wollen, ist ausgeschlossen", sagte sie dem "Stern". Merz stehe "für Blackrock-Kapitalismus" und weniger für den Schutz von Mittelstand und fairem Wettbewerb. Wagenknecht spielte damit auf Merz' frühere Tätigkeit bei dem US-Vermögensverwalter an. (dpa/bearbeitet von fab)

Verwendete Quellen

  • dpa
  • stern.de: Wollen Sie die CDU zerstören?
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