Die hessische SPD-Spitzenkandidatin Nancy Faeser hat nach dem Löschen eines Wahlkampfvideos ihrer Landespartei den CDU-Kontrahenten Boris Rhein aufgefordert, dennoch zum Thema AfD Stellung zu beziehen.

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Das Video hatte eine Zusammenarbeit von CDU und AfD als möglich dargestellt und empörte Reaktionen hervorgerufen. "Das ist nicht mein Stil. Es ist runtergenommen worden", sagte die Bundesinnenministerin am Samstag am Rande einer Wahlkampfveranstaltung in Frankfurt am Main zu dem Video. "In der Sache müssen wir allerdings darüber reden. Und es wäre schön, wenn Herr Rhein sich dazu äußert, dass führende CDU-Leute in Wetzlar sich mit der AfD getroffen haben vor Kurzem. Insofern wäre es schön, wenn er dazu etwas sagt."

In dem knapp 90-sekündigen Video wird auf eine gemeinsame Abstimmung der CDU und AfD in Thüringen verwiesen und gefragt: "Droht eine solche Kooperation bald auch in Hessen? Wird sich Boris Rhein von Rechtsextremen Stimmen besorgen?" Eingeblendet wird auch ein Bild des umstrittenen Wetzlarer CDU-Politikers Hans-Jürgen Irmer, der als Rechtsaußen in seiner Partei gilt. Er hatte jüngst seine verbliebenen Parteiämter vorzeitig abgegeben - den Vorsitz des CDU-Kreisverbands Lahn-Dill und den Vorsitz der CDU-Kreistagsfraktion.

Der Wahlkampf-Spot kursierte am Samstag auf X, ehemals Twitter, und sorgte dort für Kritik. Auf den Seiten der SPD war er nicht mehr zu sehen. Der Generalsekretär habe das Video vom Kanal heruntergenommen, sagte Faeser am Samstag. Auf Nachfrage ergänzte sie: "Ich habe das heute entschieden." In Hessen ist am 8. Oktober Landtagswahl.  © dpa

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