David Cay Johnston malt ein düsteres Bild von den USA, sollte Donald Trump tatsächlich neuer Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika werden. Trumps Biograf geht mit dem Republikaner hart ins Gericht und warnt vor allem vor Gewaltausbrüchen nach der Wahl.

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Packende Duelle um den Einzug ins Weiße Haus sind den Amerikanern nicht neu. Ebenso wenig, dass diese selten in nüchterner Sachlichkeit ausgetragen werden. Doch der Wahlkampf 2016 zwischen Donald Trump und Hillary Clinton setzt im negativen Sinn neue Maßstäbe: lauter, boshafter, aggressiver, schmutziger.

Hauptverantwortlich dafür ist Donald Trump, weiß David Cay Johnston. Der Trump-Biograf und renommierte Pulitzer-Preisträger kennt den Milliardär seit Jahrzehnten persönlich und nimmt in einem Interview mit "Spiegel Online" kein Blatt vor den Mund. Der Investigativ-Journalist ist sich sicher: Trump "wird nicht Präsident werden".

Böses Erwachen in USA wegen Trump

Was für Anhänger von Hillary Clinton nach einer frohen Botschaft klingt, beinhaltet eine düstere Prognose. Denn eine Niederlage Trumps, meint Johnston, könnte für die amerikanische Gesellschaft ein böses Erwachen bedeuten. "Ich wäre sehr überrascht, wenn es nach der Wahl nicht zu irgendeiner Form von Gewalt käme, zu willkürlichen Gewaltakten." Trump schüre diese aggressive Stimmung, ohne dabei über die Konsequenzen für das Land nachzudenken.

"Trump hat keinen moralischen Kern. Es ist der wichtigste und zerstörerischste Aspekt seiner Person. Es offenbart eine zutiefst verdorbene Psyche", meint David Cay Johnston. Selbsteinsicht und Mitgefühl seien Trump fremd. Der Milliardär sei von der "genetischen Überlegenheit" seiner Familie über alle anderen Menschen überzeugt, erklärt Johnston. Diese Gen-These sei ein Beleg für "seinen Größenwahn".

Trump ist "ein klassischer Hochstapler"

Der 70-Jährige sei "ein klassischer Hochstapler", der Menschen mit Versprechungen ködere, die er nicht einhalten werde. Dabei schaffe es Trump, drei gesellschaftliche Gruppen für sich zu mobilisieren. Dies seien Arbeitslose, "falsche Christen" und Gegner der Bürgerrechtsbewegung, welche "die Vorstellung hassen, dass ihr Chef eine schwarze Frau oder ein Latino sein könnte".

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Sollte Trump bei den US-Wahlen am 8. November erfolgreich sein, wäre sein baldiges Scheitern programmiert, meint Johnston. Die USA würden in eine Verfassungskrise schlittern. "Ich glaube nicht, dass er ein Jahr durchhalten würde, ohne dass es zu einer Amtsenthebung käme."

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