Hillary Clinton oder Donald Trump: Die ersten Wahllokale in den USA haben geöffnet und die Amerikaner dürfen ihren neuen Präsidenten wählen. Zu beneiden sind die Wähler nach Ansicht internationaler Medien nicht, weil beide Kandidaten umstritten sind. Die meisten Journalisten ergreifen dennoch Partei für Clinton - eine Auswahl an Pressestimmen:

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  • El País (Spanien): "Clinton verkörpert Vision für ihr Land"

Hillary Clinton verdient es schon allein wegen ihrer eigenen Verdienste, heute zur neuen Präsidentin der USA gewählt zu werden. Die demokratische Kandidatin hat nicht nur eine solide politische Vergangenheit, sondern verkörpert zudem eine Vision für ihr Land und für die Welt, die auf einem realistischen Optimismus und auf einer Weisheit basiert, die aus der Erfahrung geboren wird. Diese beiden Umstände allein machen die Ex-Senatorin und Ex-Außenministerin schon zu einer Kandidatin, mit der es kaum jemand aufnehmen kann, ganz unabhängig davon, wer der Rivale ist.

  • Moskowski Komsomolez (Russland): "Nur für eine Amtszeit der Chef im Weißen Haus"

So eine Präsidentenwahl wie in diesem Jahr haben die USA noch nicht erlebt und werden sie vermutlich auch lange nicht mehr erleben. Niemals mussten die Amerikaner zwischen zwei so unbeliebten Kandidaten für das höchste Staatsamt wählen (wie Hillary Clinton und Donald Trump). Die meisten Experten sind überzeugt: Wer auch immer der 45. Präsident der Vereinigten Staaten wird, er wird nur für eine Amtszeit der Chef im Weißen Haus sein.

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  • Aftenposten (Norwegen): "Hoffentlich Hillary Clinton"

Am Mittwoch wissen wir höchstwahrscheinlich, wer der nächste Präsident (oder die nächste Präsidentin) der USA wird. Hoffentlich Hillary Clinton. Sie ist nicht nur unendlich viel besser für den Job qualifiziert als Donald Trump. Clinton hat auch eine Politik, die zusammenhängt und versteht, vor welchen Herausforderungen die USA innen- und außenpolitisch stehen.

  • Dagens Nyheter (Schweden): "Trump eine gefährliche Person"

Trump ist eine gefährliche Person, die nichts in der Nähe eines Präsidentenpostens zu suchen hat. Clinton hat breite Erfahrung und Wissen. Sie wird keinen Weltkrieg beginnen, weil jemand sie auf Twitter ärgert. Wahrscheinlich wäre sie besser als Präsidentin als als Wahllokomotive. (...) Vieles spricht für Clinton, aber das haben Beobachter die ganze Zeit gedacht. Es wird auf jeden Fall eng.

  • Jyllands-Posten (Dänemark): "Eine Wahl sollte in jeder Demokratie ein Festtag sein"

Aus internationaler Sicht ist es am beschämendsten, dass Hillary Clinton unter vielen Demokraten sehr unbeliebt ist, während viele Republikaner einen ähnlich großen Abstand zu Donald Trump wahren. Von den 165 Millionen Amerikanern, die sich als Präsidenschaftskandidaten hätten aufstellen lassen können, ist es ganz einfach unfassbar, dass wir mit zweien dastehen, auf die die meisten lieber verzichten würden. (...) Eine Wahl sollte in jeder Demokratie ein Festtag sein, aber niemand sollte die Amerikaner um die Wahl beneiden, die sie heute treffen müssen.

  • Magyar Idök (Ungarn): "Eine schicksalsentscheidende Wahl"

Was für ein Präsident Donald Trump wäre - ein nüchterner, bedachtsamer Führer, der auf seine Berater hört, oder, wie wir ihn im Wahlkampf sehen konnten, ein unsteuerbarer Torpedo -, wissen wir nicht. Hillary Clinton, die Repräsentantin der hemmungslosen Washingtoner politischen Elite, kennen wir gut, doch im Fall ihrer Wahl würden wir uns auch nicht viel sicherer fühlen. Amerika blickt (...) einer schicksalsentscheidenden Wahl entgegen. Die Welt wiederum einer ungewissen Zukunft.

  • Gazeta Wyborcza (Polen): "Trump wäre für viele eine große Schande

Ein Sieg Trumps wird Amerikas Position in der Welt nicht nur schwächen und der Welt damit schaden, sondern für viele Amerikaner auch eine große Schande sein. Sie könnten sich von der Politik abwenden. Bei einem Sieg Clintons wird ein Großteil der Welt aufatmen. Doch einige Amerikaner könnten es als Signal für einen Aufstand verstehen. Politische Kommentatoren warnen sogar vor Unruhen. Der Zorn, den Trump anstachelt, wird nicht einfach verschwinden.

(ada)

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