Die AfD pocht auf einen eigenen Kandidaten für die Position des Bundestags-Vizepräsidenten. Bislang sind aber alle Bewerber durchgerasselt. Wolfgang Schäuble hat klar gestellt, was er vom Anspruch der Rechtspopulisten hält.

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Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat die Position der AfD zurückgewiesen, sie habe einen Anspruch auf einen Vizepräsidentenposten im Parlament. "Es gibt keinen Rechtsanspruch", sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur.

Es gebe lediglich eine "Verabredung" in der Geschäftsordnung des Bundestags, dass jede Fraktion einen Kandidaten vorschlagen könne.

Dann gelte: "Es wird immer nur Vizepräsident, wer in geheimer Wahl die Stimmen der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages erhält. Und wenn ein vorgeschlagener Kandidat diese Mehrheit nicht bekommt, dann ist er nicht Vizepräsident. Da ist nichts Unklares dran."

Schäuble will sich von AfD nicht drohen lassen

Die AfD ist bislang mit drei Bewerbern gescheitert, einen Vizepräsidentenposten zu bekommen. Keiner von ihnen erhielt die erforderliche Mehrheit. Mariana Harder-Kühnel und Albrecht Glaser scheiterten jeweils im dritten Anlauf. Zuletzt stellte sich Gerald Otten erfolglos einer geheimen Abstimmung.

Die Partei hat damit gedroht, nun in jeder Sitzungswoche einen Kandidaten zur Wahl zu stellen. Dazu sagte Schäuble: "Warum soll ich mich durch Drohung als frei gewählter Abgeordneter des Bundestages zu einer Entscheidung zwingen lassen?" (hub/dpa)

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