Handgreiflichkeiten, wüste Beschimpfungen und dann sogar ein Rauswurf: Darts-Superstar Michael van Gerwen ist in einen heftigen Streit verwickelt, der auch außerhalb der Darts-Welt für Furore sorgt. Der Auslöser - kein Scherz - ist ein Verstoß gegen die Kleiderordnung.

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"Ich gebe zu, dass ich ihn eine Ratte nannte", räumt Michael van Gerwen in einer Stellungnahme ein. Die Nummer eins der Dart-Weltrangliste sah sich zu dem Statement genötigt, nachdem in den sozialen Medien keine Ruhe einkehren wollte.

Grund war eine heftige Auseinandersetzung zwischen dem Niederländer und dem Waliser Jonathan Worsley bei der PDC Winter Series im englischen Coventry vergangene Woche. So viel zumindest ist klar: Der Streit endete damit, dass Worsley aus dem Turnier geworfen wurde.

Auch Worsley veröffentlichte eine Stellungnahme, in der er den Ablauf folgendermaßen schilderte: Bei dem Spiel am Mittwoch - dem Auftakt der fünf aufeinanderfolgenden Players-Championship-Turniere in Coventry - habe er sich versehentlich einen Drink auf sein Oberteil geschüttet, weshalb er sich schnell umzog und anschließend das ihm zugeteilte Match zweier Spieler am Scoreboard zu schreiben. Bei kleineren Turnieren ist es im Darts-Sport üblich, dass die Profis selbst das Eintragen der geworfenen Punktzahlen übernehmen.

Das führte am Tag darauf seinen Worten nach zu einem "Anschiss" vom Turnier-Direktor, weil sein langärmeliges Rugby-Shirt nicht den Richtlinien der Professional Darts Corporation (PDC) entsprach.

Worsley entschuldigte sich. Für ihn sei die Sache damit abgehakt gewesen - bis er beobachtete, wie jemand aus van Gerwens Team in einem T-Shirt und Jeans - also ebenfalls nicht dem Dresscode entsprechend - am Scoreboard Einträge machte.

Da die Nummer 97 der Weltrangliste sich ungerecht behandelt fühlte, sprach Worsley den Turnierdirektor darauf an. Es habe sich aber nicht um eine offizielle Beschwere gehandelt und hätte daher "zwischen mir und dem Turnierdirektor bleiben sollen".

Van Gerwen: "Er hätte zu mir kommen sollen"

Blieb es aber offenbar nicht. Am Samstag sei dann van Gerwen an seinen Tisch gekommen und habe gefragt, warum er ihn angeschwärzt habe. "Er beleidigt mich und versucht, mich einzuschüchtern: 'Ratte, Ratte, Ratte, Ratte' und so weiter", schildert Worsley.

Van Gerwen sei ihm sogar nach draußen gefolgt. Schließlich habe Worsley ihn dann geschubst, wie er zugibt: "Er hat mich bei der PDC angezeigt, obwohl er mich provoziert hat." Die PDC habe ihn rausgeworfen, ohne seine Sicht der Dinge anzuhören - was van Gerwen aber dementiert.

Der Niederländer rechtfertigte seine Beschimpfungen in seiner Stellungnahme so: "Ich gebe zu, dass ich ihn eine Ratte nannte. Wir sind alle Kollegen, er hätte zu mir kommen sollen, wenn er das Gefühl hatte, dass es ein Problem gibt", zitiert ihn "Sport 1".

Draußen angekommen, habe Jonathan nach einem weiteren Verbal-Scharmützel versucht, handgreiflich zu werden. "Kollegen haben das gesehen. Wie damit umgegangen wurde, war sehr professionell." Und "Mighty Mike" alias van Gerwen weiter. "Wir wissen alle, dass du einen anderen Spieler so nicht angreifen darfst. Du wirst vom Turnier ausgeschlossen. So einfach ist das." (af)

Verwendete Quellen:

  • Sport 1: "Ratte!": Übler Zoff mit van Gerwen
  • Welt.de: "„Ratte! Ratte! Ratte!“ – van Gerwen beschimpft Gegner"
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