Die deutschen Darts-Profi Gabriel Clemens und Martin Schindler haben das WM-Achtelfinale verpasst. Aus deutscher Sicht bleiben nun noch zwei Chancen.
Dramatisches Aus für Martin Schindler, "Double Trouble" bei Gabriel Clemens: Die beiden deutschen Darts-Profis haben das WM-Achtelfinale nach gänzlich unterschiedlichen Drittrunden-Partien gegen englische Kontrahenten verpasst. Während Clemens nach großen Schwierigkeiten auf die Doppelfelder deutlich 1:4 gegen Dave Chisnall verlor, erlebte Schindler einen Thriller ohne Happy End: Trotz einer 2:0-Satzführung unterlag der Strausberger nach einer Achterbahnfahrt der Gefühle im Londoner Alexandra Palace Scott Williams mit 3:4.
"Ich habe nicht viel falsch gemacht, nur minimal, ein bisschen", sagte Schindler am Sport1-Mikrofon frustriert. Auch wenn er mit 13 perfekten 180er-Würfen einen deutschen WM-Rekord aufstellte und unter dem Strich einen besseren Average als sein Gegner warf, reichte es am Ende nicht, um als zweiter Deutscher überhaupt in die Runde der letzten 16 einzuziehen.
Deutschland droht nach den Festtagen vor Weihnachten nun die große Ernüchterung. Am Donnerstag bleiben immerhin noch zwei Chancen. Florian Hempel und WM-Debütant Ricardo Pietreczko kämpfen um das Weiterkommen - und die Aufgaben haben es in sich. Der Wahl-Kölner Hempel trifft am Nachmittag (13:40 Uhr) auf den hoch gehandelten Stephen Bunting, am Abend (ca. 21:15 Uhr) bekommt es "Pikachu" mit Top-Favorit Luke Humphries zu tun.
Schindler startet stark
Zunächst hatte Schindler mit zwei gewonnenen Sätzen an seinen überzeugenden Zweitrunden-Auftritt gegen den Niederländer Jermaine Wattimena (3:1) angeknüpft, dann verlor er aber mit fünf verlorenen Legs in Folge den Faden. Erst nach der dritten Pause spielte Schindler wieder groß auf, musste sich in einem Match mit stetigen Richtungswechseln aber letztlich geschlagen geben. Williams fand fast immer eine Antwort.
Im Gegensatz zu Schindler legte Clemens, WM-Halbfinalist der vergangenen Ausgabe, einen Fehlstart hin und kam überhaupt nicht in die Partie. Die Doppel-Quote des Saarländers lag zwischenzeitlich bei unter zehn Prozent - ein katastrophaler Wert. Sein routinierter Gegner konnte das Match von vorne spielen. Das erste Match zweier gesetzter Spieler wurde so zu einer eindeutigen Angelegenheit - auch wenn Clemens, der 2021 als erster deutscher Darts-Profi den Sprung in ein WM-Achtelfinale geschafft hatte, mit dem gewonnenen vierten Durchgang kurzzeitig Hoffnung schöpfte.
Schindler haderte mit seinem Match, das vor den Augen von zahlreichen deutschen Fans - darunter BVB-Profi Nico Schlotterbeck - so gut begonnen hatte. "Ich bin ehrlich, ich dachte nach der 2:0-Satzführung: Ich kann das Ding hier mit 4:1, vielleicht 4:2 holen. Ich habe auch auf das 4:0 gehofft. Er hat zu keiner Sekunde aufgegeben. Das muss man ihm hoch anrechnen", sagte Schindler. Die Entscheidung fiel schließlich in der Satzverlängerung. (SID/lh)
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