Niko Springer ist bei der Darts-WM ausgeschieden. Nach dem Erstrundenaus halten sich bei dem Deutschen Frust und Stolz die Waage.
Gesenkter Kopf, leerer Blick: Die Enttäuschung stand Niko Springer nach seinem spektakulären, aber sieglosen WM-Debüt ins Gesicht geschrieben - und doch "kann ich stolz auf das sein, was ich gezeigt habe", sagte der "Meenzer Bub" nach dem 1:3 gegen den Engländer Scott Williams bei DAZN.
Gegen den Vorjahres-Halbfinalisten spielte das deutsche Darts-Talent von Beginn an stark mit. Mit 98,92 im Durchschnitt und sieben 180ern verkaufte er sich äußerst teuer, ging mit dem ersten Satz gar in Führung. Er sei natürlich sehr aufgeregt gewesen vor dem Spiel, doch "ich habe es mir ehrlicherweise schwieriger vorgestellt auf der Bühne. Wenn ich oben stehe, kann ich eigentlich viel ausblenden."
"Shaggy" ließ sich vom starken Auftritt Springers nicht beirren und drehte die hochklassige Partie zu seinen Gunsten. Beim Stand von 1:2 verpasste Springer das Finish zum Ausgleich und gewährte dem Engländer somit den Matchdart zum Sieg.
Springer: "Da war ich ein bisschen enttäuscht"
Unter dem Strich habe er zu viel liegen lassen, insbesondere auf den Doppeln, bilanzierte der 24-Jährige. Mit 23 Prozent Doppel-Quote gab er sich nicht zufrieden. "Da ist schon noch ein bisschen mehr Potenzial, bin ich ehrlich. Da war ich ein bisschen enttäuscht", sagte Springer.
Im neuen Jahr greift er neu an, will den Schritt zum Profi schaffen. Seinen Beamtenstatus als Kostenbeamter beim Landgericht Wiesbaden gibt er ab. "Ich bin viel von Familie, Freunden und der Freundin weg. Es ist für mich alles einfach eine große Unbekannte", sagte Springer. "Aber ich will es versuchen. Ich bin jung und wenn nicht jetzt, wann dann?"
Schließlich sei sein Debüt im Ally Pally "nicht das letzte Mal", da ist er sicher. (SID/bearbeitet von lh)
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