Die deutsche Eishockey-Auswahl der Frauen übertrifft bei der WM die eigenen Erwartungen. Der Einzug ins Viertelfinale hat über den Tag hinaus für den Verband und dessen Spielerinnen eine existenzielle Bedeutung.
Nach dem überraschenden Einzug ins WM-Viertelfinale wartet auf die deutschen Eishockey-Frauen ein übermächtiger Gegner. "Wir machen einfach weiter wie bisher", sagte Angreiferin Nicola Eisenschmid vor dem Duell mit dem neunmaligen Weltmeister USA am Donnerstag (19:30 Uhr MESZ/MagentaSport) im kanadischen Brampton, "dann funktioniert das schon."
Bisher hat es besser funktioniert als erwartet: Mit dem Ziel Klassenerhalt und ohne zahlreiche Leistungsträgerinnen der vergangenen Jahre angetreten, feierte die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) Siege gegen Schweden (6:2), Frankreich (3:0) und Ungarn (2:1) und stürmte auf den zweiten Platz in der Vorrundengruppe B hinter den Olympiadritten aus Finnland.
Bundestrainer Thomas Schädler strahlt
"Wir haben uns gesteigert als Mannschaft, haben das Eishockey gespielt, das wir uns vorgenommen haben", resümierte Bundestrainer Thomas Schädler: "Jetzt freuen wir uns aufs Viertelfinale."
DEB-Sportdirektor Christian Künast zog bei MagentaSport ein positives WM-Fazit: "Wir haben uns verdient fürs Viertelfinale qualifiziert. Das war ein richtiger Schritt in die richtige Richtung. Das tut dem Frauen-Eishockey gut. Wir können positiv in die Zukunft schauen."
Der WM-Erfolg hat für die Sportsoldatinnen existenzielle Bedeutung
Vor der WM hatte Künast große Strukturprobleme im Frauen-Eishockey beklagt. Mit dem positiven Abschneiden kann der ehemalige Nationaltorhüter optimistischer den Gesprächen über die weitere Förderung durch die Bundeswehr Mitte Mai entgegensehen. Dann geht es unter anderem darum, ob weiter zwölf Sportsoldatinnen im Eishockey tätig sein können. "Auch andere Verbände wollen Plätze haben", berichtete Künast. (sid/hau)
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