- Borussia Dortmund kommt wenige Tage vor dem Start in die Saison nicht zur Ruhe.
- Der BVB stellt seinen "Leiter Scouting und Analyse" mit sofortiger Wirkung frei.
- Markus Pilawa soll zum FC Bayern wechseln.
Vier dürre Sätze spendierte Borussia Dortmund einem langjährigen Mitarbeiter am frühen Mittwochabend. "Borussia Dortmund stellt seinen "Leiter Scouting und Analyse", Markus Pilawa, mit sofortiger Wirkung frei. Pilawa hatte dem BVB zuvor angekündigt, zu einem direkten Konkurrenten wechseln zu wollen", hieß es in einer Pressemitteilung, die der Klub etwas versteckt auf seiner Homepage platzierte.
"Wir respektieren diesen Entschluss und haben uns mit Blick auf die anstehenden Herausforderungen dazu entschieden, Markus Pilawa unmittelbar von seinen Aufgaben zu entbinden. Wir bedanken uns für die langjährige Zusammenarbeit und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute", wurde BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl dabei zitiert.
Das alles wäre vielleicht allenfalls eine Randnotiz, hätte der BVB nach dem nun bestätigten monatelangen Ausfall von Sebastien Haller und dem Saisonauftakt in wenigen Tagen nicht schon genug andere Baustellen – und würde sich Pilawa nicht ausgerechnet dem FC Bayern München anschließen.
Das zumindest schreiben der "Kicker" und "Sport1". Bei den Bayern soll der 44-Jährige neuer Chefscout und damit die rechte Hand des Technischen Direktors Marco Neppe werden.
BVB und Pilawa: Differenzen gab es schon länger
Angeblich habe es zuletzt schon immer wieder Differenzen zwischen Dortmunds sportlicher Leitung um Cheftrainer Edin Terzic, sowie Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke auf der einen und Pilawa auf der anderen Seite gegeben. Grund dafür sollen Vertragsgespräche Pilawas mit dem VfL Bochum und Hertha BSC gewesen sein – während der BVB immer bestrebt gewesen sein soll, mit Pilawa dessen bis 2023 datierten Vertrag zu verlängern.
Dass Pilawa nun zu den Bayern und damit zum schärfsten Kontrahenten des BVB wechselt, soll den BVB zur schnellen und auch abrupten Entscheidung bewogen haben. Pilawa war seit 2012 bei der Borussia, zunächst als Scout und seit 2017 als Leiter der Abteilung Scouting und Analyse.
Mit dem gebürtigen Bochumer verlässt den BVB nun eine Konstante der letzten Dekade und ein enger Vertrauter von Kehl, der vor seinem Aufstieg zum Sportchef schon als Leiter der Lizenzspieler mit Pilawa zu tun hatte.
Retourkutsche der Bayern für Busser?
Der nächste kleine Brandherd vor dem Start in die neue Saison ist auch deshalb so pikant, weil die Bayern mit dem Abwerben Pilawas für eine Retourkutsche sorgen: Erst vor wenigen Wochen war Laurent Busser den entgegengesetzten Weg gegangen: von den Bayern zum BVB.
Dort sollte der Franzose und ausgesprochene Frankreich-Kenner Busser, der bei den Bayern zuletzt als "Teamleiter Scouting Lizenzspieler" gearbeitet hatte, eigentlich Pilawa unterstützen und mit seinem Vorgesetzten neue Ideen und Strategien entwickeln. Nun dürfte Busser wohl sofort eine Stufe nach oben klettern und seinen angedachten und den Job Pilawas in Personalunion übernehmen.
Verwendete Quellen:
- BVB.de: BVB stellt Markus Pilawa frei
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