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In den 1990er Jahren konnte Reiner Calmund einige Weltklasse-Fußballer aus dem "Wunderland des Fußballs", wie er es einst nannte, in die Bundesliga holen. „Wir waren damals schnell, clever und sehr gut vernetzt", sagte der heute 75-Jährige der Funke Mediengruppe in einem Interview. Wir werfen einen Blick auf seine erfolgreichsten Transfers aus Brasilien und deren Werdegang.
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Den Anfang machte Tita: 1987 holte Leverkusen den offensiven Mittelfeldspieler aus Rio de Janeiro. Obwohl er nur eine Saison blieb und dabei 26 Spiele bestritt, hat er einen nachhaltigen Eindruck in der Werkself hinterlassen. Tita hatte maßgeblichen Anteil am Gewinn des Uefa-Cups 1988, unter anderem mit einem Tor im Finalrückspiel gegen Espanyol Barcelona.
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Tita, hier mit Bum-Kun Cha, wechselte nach dem Titel mit Bayer Leverkusen zu Pescara Calcio in die Serie A und stieg ab. Nach zwei Jahren Europa kehrte er wieder zu Vasco da Gama zurück, stand bei der WM 1990 für Brasilien im Kader und beendete nach Stationen in Mexiko und Guatemala seine aktive Karriere. Auch als Trainer hat er einige Stationen zu verbuchen, war unter anderem Co-Trainer von Zico, als die beiden die japanische Nationalmannschaft bei der WM 2006 betreuten.
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Jorginho war nach Tita der zweite Brasilianer bei Leverkusen. Von 1989 bis 1992 trug er das Trikot mit dem Kreuz auf der Brust. Dabei avancierte er sofort zum Leistungsträger und Publikumsliebling, wurde darüber hinaus zur Saison 1991/92 auch zum Kapitän ernannt, bevor er zu Bayern München wechselte und mit der brasilianischen Nationalmannschaft 1994 Weltmeister wurde.
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Nach seiner aktiven Spielerkarriere schlug Jorginho eine lange Trainerkarriere ein. Nach über 15 Stationen, in denen er unter anderem Co-Trainer der Seleçao war, ist er seit 2022 zum dritten Mal Trainer von Vasco da Gama. Nebenher leitet er eine Fußballschule für Straßenkinder in Rio de Janeiro.
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Emerson lief von 1997 bis 2000 laut Verein 82 Mal mit dem Kreuz auf der Brust auf und erzielte insgesamt elf Tore für die Werkself. „Emma“ avancierte zu einer großen Attraktion der Bundesliga und startete von Leverkusen aus zu einer Weltkarriere durch: AS Rom, Juventus Turin, Real Madrid und AC Mailand hießen seine nächsten Stationen. Mit seinem Wechsel zur AS Rom für rund 40 Millionen Mark wurde zum damals teuersten Transfer der Bundesligageschichte.
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Im April 2009 löste er seinen Vertrag mit dem AC Mailand aus persönlichen Gründen auf und heuerte beim FC Santos an, wo er allerdings kurze Zeit später seine Karriere beendete. Seither ist von Emerson kaum etwas bekannt.
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Kein Brasilianer erzielte bislang mehr Treffer für Bayer 04 in der Bundesliga als Paulo Sergio, dessen weiterer Weg ihn über AS Rom ebenso wie Jorginho zum FC Bayern München führte. Von 1993 bis 1997 trug der Flügelstürmer das Trikot der Werkself, auch er wurde 1994 mit Brasilien Weltmeister.
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Paulo Sergio hat nur eine kurze Trainerkarriere eingeschlagen, trainierte 2008 "Red Bull Brasil" in der vierten Liga Sao Paulos. Der heute 54-Jährige fungiert aktuell als Botschafter der DFL und des FC Bayern, dazu ist er in Brasilien als Co-Kommentator tätig.
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Paulo Rink nicht der typische brasilianische Ballzauberer. Der Linksfuß mit deutschen Wurzeln überzeugte vielmehr mit Dynamik und Durchschlagkraft, die ihn nach seiner Einbürgerung bis in die deutsche Nationalmannschaft und damit zur EM 2000 brachten. 1997 holte Calmund ihn von Atlético Paranaense, insgesamt blieb er fünf Jahre bei Bayer. In Deutschland spielte er außerdem beim 1. FC Nürnberg und Energie Cottbus. In 88 Spielen für die Werkself konnte er 29 Tore erzielen.
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Nach seiner aktiven Karriere trieb es Rink, hier bei einem Benefiz-Spiel, in seiner Heimat in die Politik, genauer ins Kommunalparlament seiner Heimatstadt Curitiba. Aktuell betreibt er eine Farm, auf der er Rinder hält und Holzwirtschaft betreibt, außerdem engagiert er sich sozial, indem er Spenden für Kinderkrankenhäuser sammelt.
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In der Winterpause 2000/01 kündigte Reiner Calmund einen Neuzugang an, der für damals rund 15 Millionen D-Mark Leverkusens Ambitionen auf die Meisterschale Nachdruck verleihen sollte. Der damals 22-Jährige Innenverteidiger Lucio kam von Porto Alegre und reifte bei der Werkself zum Weltklassespieler. Mit Brasilien wurde er 2002 Weltmeister, später folgte der Wechsel zum FC Bayern und Inter Mailand, wo Lucio die Champions League gewinnen konnte.
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2020 hängt Lucio im Alter von 41 Jahren seine Fußballschuhe an den Nagel . Seitdem ist es ruhig um den 105-maligen Nationalspieler geworden.
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Ausnahmsweise kam Zé Roberto 1998 nicht unentdeckt aus Brasilien, wie bei Calmund üblich, sondern es war bereits sein zweiter Anlauf in Europa nach einem Versuch bei Real Madrid, wo er sich zunächst nicht durchsetzen konnte. Bei Bayer jedoch spielte der Musterprofi die Bundesliga schwindelig und wechselte später zum FC Bayern, wo er vier Mal das Double gewinnen konnte.
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Zé Roberto beendete erst im Alter von 43 Jahren seine Profikarriere und zeigt sich auf Instagram noch immer in unglaublich guter Form. Anfang des Jahres war der heute 49-Jährige unter anderem als Sargträger des verstorbenen Pélé zu sehen, nebenher betreut er junge Athleten als Personal Trainer.
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Juan kam 2002 von Flamengo nach Leverkusen und blieb dort fünf Jahre lang. Der feinfüßige und gleichzeitig kopfballstarke Innenverteidiger fügte sich neben Lucio in die Mannschaft ein und verließ den Verein letztlich Richtung AS Rom. Er führte Brasilien 2007 als Kapitän zum Sieg der Copa America.
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2019 beendete Juan bei seinem Jugendclub Flamengo seine Karriere, bei selbigem ist er heute als technischer Koordinator tätig.