Takashi Uchino verschießt für Düsseldorf gegen Bochum den entscheidenden Elfmeter
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1986: Fortuna Köln - Borussia Dortmund (2:0, 1:3, 0:8)
Im fünften Jahr nach der Einführung der Relegationsspiele zwischen dem Drittletzten der Bundesliga und dem Drittplatzierten der 2. Bundesliga erlebt Deutschland ein kleines "Fußballwunder" in der Relegation, das die Zukunft von Borussia Dortmund mitbestimmen wird.
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Gegen Zweitligist Fortuna Köln verliert der BVB das Hinspiel 0:2, und auch im Rückspiel zu Hause liegt der taumelnde Favorit zunächst zurück. Erst im zweiten Durchgang drehen Michael Zorc (r.) und Marcel Raducanu die Partie. "Kobra" Jürgen Wegmann trifft im Tollhaus Westfalenstadion Sekunden vor dem Ende zum rettenden 3:1 und erzwingt ein Entscheidungsspiel.
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Dieses findet elf Tage nach dem Herzschlagfinale von Dortmund in Düsseldorf statt. Es verläuft unerwartet einseitig. Bei der Fortuna ist nach dem denkbar knapp verpassten Aufstieg die Luft raus. Die Borussia demontiert die Kölner mit 8:0 und hält die Klasse. Im Jahr darauf startet der BVB mit einem 2:2 beim FC Bayern München in die Saison und beendet sie auf Rang vier, der die Teilnahme am Uefa-Cup bedeutet.
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1988: Darmstadt 98 - Waldhof Mannheim (3:2, 1:2, 0:0, 4:5 i.E.)
Das Südwest-Duell zwischen Waldhof Mannheim und Zweitligist Darmstadt 98 bietet Spannung über mehr als drei Spiele. Im Hinspiel gibt Favorit Mannheim innerhalb von zehn Minuten eine 2:0-Führung aus der Hand und verliert.
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Im Rückspiel scheint der Bundesligist nach dem 2:0 in der 87. Minute auf Kurs Klassenerhalt zu sein, doch nur eine Minute später gleicht Darmstadt im Gesamtstand aus.
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Dem 0:0 im Entscheidungsspiel folgt ein Elfmeter-Krimi. Nach insgesamt fünf Fehlschüssen entscheidet Bernd Klotz die Partie und hält Waldhof in der Bundesliga. Torhüter Uwe Zimmermann ist mit zwei gehaltenen Schüssen - hier gegen den gebürtigen Mannheimer Karl-Heinz Emig - der gefeierte Mann. Es war lange Zeit das einzige Elfmeterschießen der Relegations-Geschichte.
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2011: VfL Bochum - Borussia Mönchengladbach (0:1, 1:1)
Die Lage für Borussia Mönchengladbach ist aussichtslos, als Lucien Favre nach 22 Spieltagen mit gerade einmal 16 Punkten als Trainer Michael Frontzeck ablöst. Doch Favre gelingt eine beeindruckende Wende. In zwölf Spielen unter dem Schweizer holt Gladbach 20 Punkte, verlässt am 33. Spieltag die direkten Abstiegsplätze und rettet sich in die Relegation gegen den VfL Bochum.
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Im Hinspiel schockt Igor de Camargo die Bochumer mit seinem Tor tief in der Nachspielzeit.
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Im Rückspiel an der Castroper Straße gleicht Gladbachs junger Shootingstar Marco Reus die Bochumer Führung aus und hält die Fohlen tatsächlich in der Bundesliga.
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2012: Fortuna Düsseldorf - Hertha BSC (2:1, 2:2)
Nur eine Saison nach der Bundesliga-Rückkehr steht Hertha BSC schon wieder am Abgrund. In der Relegation trifft die Alte Dame unter Trainer Otto Rehhagel auf Fortuna Düsseldorf und kassiert zu Hause zunächst eine unglückliche 1:2-Niederlage.
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Auch im Rückspiel gerät Berlin in Rückstand, nach Herthas Ausgleich zum 2:2 entwickelt sich das Duell in der Schlussphase zum Skandalspiel. Düsseldorfer Fans stürmen vor Abpfiff den Platz, Schiedsrichter Wolfgang Stark unterbricht und die Mannschaften flüchten in die Kabinen. Die Hertha berät zwischenzeitlich, ob sie weiterspielt, nach etwa 20 Minuten Unterbrechung werden die letzten 90 Sekunden ausgetragen.
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Die Hertha berät zwischenzeitlich, ob sie weiterspielt. Immerhin ist die Mannschaft seit der 54. Minute und der Gelb-Roten Karte gegen Änis Ben-Hatira (im Bild) nur noch zu zehnt. Levan Kobiashvili (Vierter v. l.) wird gar gegen Stark handgreiflich. Nach etwa 20 Minuten Unterbrechung werden die letzten 90 Sekunden ausgetragen.
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Düsseldorf kehrt 15 Jahre nach dem letzten Abstieg in die Bundesliga zurück und macht die Nacht zum Tage. Die Hertha pocht lange auf eine Wiederholung des aufregenden Spiels - erfolglos.
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"Die Begleitumstände waren eine Katastrophe, sowas habe ich noch nie erlebt", urteilt Rehhagel nach der turbulenten Partie bei seinem Ex-Klub und der Niederlage gegen seinen Ex-Spieler Norbert Meier, Trainer der Fortuna. Rehhagel nimmt anschließend keinen Trainer-Job mehr an.
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2014: SpVgg Greuther Fürth gegen den Hamburger SV (0:0 und 1:1)
Das Bild nach der Saison 2014/15 ähnelt dem aus dem Jahr davor: Der damals noch taumelnde Bundesliga-Dino aus Hamburg hat sich in die Relegation gerettet und kämpft mal wieder um den Bundesliga-Verbleib. Gegen Greuther Fürth gelingt im Rückspiel die Rettung, weil Torjäger Pierre-Michel Lasogga in der 14. Minute zur 1:0-Führung trifft. Nach Fürths Ausgleich zum 1:1 reicht den Hamburgern nach einem 0:0 daheim wegen der Auswärtstorregel das bei den Franken erzielte Unentschieden.
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2015: Karlsruher SC - Hamburger SV (1:1, 1:2 n.V.)
1:1 heißt es im Jahr darauf auch im Heimspiel gegen den Karlsruher SC. Wieder mal schaut der Hamburger SV sportlich in den Abgrund.
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Bis zur Schlussminute führt der Zweitligist im Rückspiel, ehe der Chilene Marcelo Diaz (Nummer 20) einen strittigen Freistoß direkt verwandelt und den HSV in die Verlängerung schießt.
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Kurz vor Ende trifft Nicolai Müller entscheidend, Hamburg bleibt der Dino. Zumindest vorerst, denn drei Jahre später steigen die Hamburger als Tabellen-17. direkt ab und scheitern später zweimal nacheinander als Zweitligist in der Relegation: 2022 an Hertha BSC und 2023 am VfB Stuttgart.
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2024: VfL Bochum gegen Fortuna Düsseldorf (0:3, 6:5 n.Elfms.)
Fortuna Düsseldorf legt im Relegations-Hinspiel beim VfL Bochum am 23. Mai 2024 los wie die Feuerwehr und vermeintlich die Grundlage zum siebten Aufstieg in die Bundesliga. Christos Tzolis (l.) bereitet beim 3:0-Sieg alle drei Tore vor und lässt damit schon vor dem Rückspiel vier Tage später alle Fortuna-Fans vom Aufstieg träumen.
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Aus diesen Träumen werden die Düsseldorfer jäh gerissen. Dem VfL Bochum gelingt es, den Drei-Tore-Rückstand bis zur 70. Minute zu egalisieren. Philipp Hofmann trifft zweimal per Kopf, hier zum 0:2 in der 66. Minute.
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Im Anschluss an eine torlose Verlängerung kommt es zum zweiten Mal in der Geschichte der Relegation nach 1988 zu einem Elfmeter-Krimi. Den 14. Strafstoß jagt der Fortune Takashi Uchino gegen Bochums Torwart-Veteran Andreas Luthe in die Wolken. Es ist der dritte Fehlschuss, der zweite der Gastgeber. Erinnerungen an tragische Elfmeterschützen wie Uli Hoeneß, Lothar Matthäus oder Roberto Baggio werden wach – sie alle schossen ebenfalls übers Tor. Uchino ist anschließend nicht mehr zu trösten. Bochum sichert sich dank des 6:5 auf dramatischste Art und Weise die Bundesliga-Zugehörigkeit. (sid/hau)