Uli Hoeneß, FC Bayern München, Bundesliga, 1975/76
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Uli Hoeneß spielt von 1970 bis 1979 für den FC Bayern München. Am 1. Mai 1979 wechselt er nach einem Intermezzo beim 1. FC Nürnberg aus Verletzungsgründen auf den Posten des Managers. 2009 wird er erstmals Präsident des Vereins und Vorsitzender des Aufsichtsrats, lässt beide Ämter aber von 2014 bis 2016 wegen einer Haftstrafe ruhen. Seit 2019 fungiert Hoeneß als Ehrenpräsident des deutschen Rekordmeisters und sitzt noch in dessen Aufsichtsrat. Als Manager bestückte er Schlüsselpositionen im Klub gezielt mit ehemaligen Spielern.
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Hans-Georg Schwarzenbeck, von allen Mitspielern nur "Katsche" gerufen, steht zwischen 1966 und 1981 im Kader des FC Bayern München. Nach Beendigung seiner aktiven Laufbahn eröffnet der Weltmeister von 1974 einen Schreibwarenladen in München-Au. Hoeneß macht Schwarzenbeck fortan zum Lieferanten des Büromaterial für den FC Bayern München.
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Gerd Müller erzielt für den FC Bayern München von 1965 bis 1979 unerreichte 365 Tore alleine in der Bundesliga. Als er Anfang der 90er Jahre unübersehbar ein Opfer des Alkohols geworden ist, drängen ihn die alten Kumpel Franz Beckenbauer und Uli Hoeneß zu einer Entziehungskur. Von 1992 bis 2014 arbeitet Müller als Stürmer- und Torwarttrainer für die zweite Mannschaft des FC Bayern. Eine fortschreitende Demenz beendet Müllers Engagement. Er stirbt am 15. August 2021 in einem Pflegeheim.
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Der Kaiser: Franz Beckenbauer ist und bleibt eine Inkaranation des FC Bayern München. 1964 trägt der später beste Libero der Welt seinen Teil zum Aufstieg der jungen Bayern-Bande in die Bundesliga bei, um dort bis 1977 einer der großen Stars zu sein. 1991 wird Beckenbauer Vize-Präsident des Rekordmeisters, dem er von 1994 bis 2009 als Präsident vorsteht. Zwei Mal, 1993 und 1996, springt Beckenbauer sogar als Trainer ein. Er stirbt am 7. Januar 2024.
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Torwart-Legende Sepp Maier steht unerreichte 442-mal in Serie in der Bundesliga im Kasten des FC Bayern München, muss seine Karriere aber 1979 aufgrund eines Autounfalls abrupt beenden. Sein Nach-Nachfolger Jean-Marie Pfaff bittet Maier, ihn zu trainieren. Der private Gefallen mündet 1994 in eine offizielle Anstellung als Torwarttrainer beim FC Bayern München. Maier formt bis 2008 den späteren Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn zu einem Weltklassekeeper.
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"Rotbäckchen" muss sich Karl-Heinz Rummenigge 1974 schimpfen lassen, so schüchtern ist er, als er aus Lippstadt in der Weltstadt München übersiedelt. Zehn Jahre darauf blättert Inter Mailand die Rekordsumme von umgerechnet 5,5 Millionen Euro für einen der besten Tempodribbler der Welt hin. Als Vize-Präsident (neben Beckenbauer) kehrt Rummenigge 1991 zu den Bayern zurück. Von 2002 bis 2021 ist er als Vorgänger von Kahn deren Vorstandsvorsitzender. Seit 2023 gehört Rummenigge wieder dem Aufsichtsrat des Vereins an.
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Klaus Augenthaler besitzt als Spieler des FC Bayern (1976 bis 1991 bei den Profis, 1975 bis 1977 und 1991 bis 1996 bei den Amateuren) einen der härtesten und gefürchtetsten Weitschüsse der Bundesliga. Ab 1991 trainiert er die A-Jugend an der Säbener Straße, von 1992 bis 1997 rückt er zum Co-Trainer der Bundesliga-Mannschaft auf. Interimsweise agiert er im Mai 1996 sogar als Cheftrainer. Unvergessen ist, wie Augenthaler mal neben Giovanni Trapattoni auf der Bank einschlief. Während eines Spiels, wohlgemerkt.
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Hans Pflügler bringt es als kompromissloser Außenverteidiger bis zum Weltmeister. Das ist 1990 in Italien. Zwei Jahre später beendet er seine Karriere bei den Bayern-Profis, für die der muskelbepackte Linksfuß seit 1981 in der Bundesliga aufgelaufen ist. Aber erst 2002 zieht er auch das Trikot der Amateure der Roten endgültig aus. Zu diesem Zeitpunkt, seit 1992, ist Pflügler längst Kopf der Fanshops des FC Bayern. Seit 2017 betreut er die Legenden-Elf.
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Aus Augsburg kommt Raimond Aumann 1980 zum FC Bayern München und verdrängt 1984 den erfahrenen Belgier Jean-Marie Pfaff auf die Bank. Erst zehn Jahre später, nach 216 Bundesligaspielen, muss Aumann für Oliver Kahn Platz machen. Nach einem Ausflug zu Besiktas Istanbul wird Aumann 1995 Fanbeauftragter des FC Bayern und bleibt es bis 2023. Seitdem gehört er offiziell den "Bayern-Legenden" an.
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Wolfgang Dremmler holen die Bayern 1979 aus Braunschweig. Gleich in seinem ersten Jahr an der Isar wird Dremmler mit den Münchnern Deutscher Meister - und als Niedersachse im Süden heimisch. 1986 beendet eine Verletzung die aktive Karriere des WM-Teilnehmers von 1982. 1995 überträgt ihm der Klub die Verantwortung als Chefscout und Talentsucher. 2012 übernimmt Dremmler die Leitung des Jugendleistungszentrums, die er 2017 abgibt.
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Von 1983 bis 1986 begeistert der Däne Sören Lerby als legitimer Nachfolger von Paul Breitner alle Fans mit seiner Dynamik und Einsatzbereitschaft im Mittelfeld des FC Bayern. Lerby erwirbt sich einen tadellosen Ruf. Der ist sechs Jahre später schnell ramponiert, als in der Saison Katastrophensaison 1991/92 der Versuch von Uli Hoeneß' scheitert, Lerby in der Nachfolge von Jupp Heynckes als erfolgreichen Cheftrainer zu installieren. Nach einem halben Jahr ist Schluss. Lerby sattelt auf Spielervermittler um.
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Stefan Beckenbauer schafft es als Sohn eines der berühmtesten Fußballer der Welt Ende der 80er Jahre zwar in den Profikader des FC Bayern München, kommt aber nur bei den Amateuren des Rekordmeisters zum Zug. In der Bundesliga spielt der "kleine Kaiser" zwölf Mal für den 1. FC Saarbrücken. Als Nachwuchstrainer holen die Bayern Beckenbauer zurück. Er wird mit der B-Jugend zwei Mal Deutscher Meister, stirbt aber viel zu früh mit 46 Jahren an einem Hirntumor.
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Für manchen Beobachter ist Jürgen Klinsmanns Zeit als Stürmer beim FC Bayern München ein einziger Tritt in die Tonne. Diese Verkürzung auf eine legendäre Szene aber wird dem Kapitän der Europameister von 1996 nicht gerecht. Klinsmann ist in seinen beiden Spielzeiten jeweils bester Bundesliga-Schütze der Bayern und stellt auf dem Weg zum Sieg im UEFA-Cup 1996 einen Torrekord auf, der 15 Jahre hält. Als Trainer kehrt er 2008 nach München zurück, will den Verein umkrempeln, scheitert aber nach nur zehn Monaten.
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Auch im Falle von Christian Nerlinger hat schon der Vater beim FC Bayern München eine Bundesliga-Vergangenheit. Helmut Nerlinger aber spielt für Borussia Dortmund, als Christian am 21. März 1973 zur Welt kommt. Dorthin wechselt Christian Nerlinger nach 13 Jahren bei den Bayern auch 1998. 20 Jahre später machen ihn die Bayern zum Teammanager, im Jahr darauf zum Nachfolger von Uli Hoeneß als Manager. 2012 muss Nerlinger aber für Matthias Sammer Platz machen. Heute berät er Bayern-Verteidiger Jerome Boateng.
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Als eines der größten Talente im deutschen Fußball eisen die Münchner Bayern den schnellen und dribbelstarken Mehmet Scholl 1992 beim Karlsruher SC los. Scholl wird beim FC Bayern zu einer Legende und ist 15 Jahre lang Teil zahlreicher Meistermannschaften. 2008 vertraut ihm der Verein zunächst die U13 an, in der auch Scholls Sohn Lucas spielt. Schon ein halbes Jahr später steigt Scholl bei den Bayern-Amateuren ein, die er - mit zweijähriger Unterbrechung - bis 2013 trainiert.
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Willy Sagnol gehört zu den beliebtesten Spielern in der Geschichte des FC Bayern München. Unvergessen ist das langgezogene "Willy" der Fans, sobald der Franzose in Ballbesitz kam. Sagnol verteidigt bis 2009 neun Jahre solide und zuverlässig auf der rechten Seite. 2011 holen die Bayern den Vize-Weltmeister von 2006 kurzzeitig als Scout zurück, und nochmals 2017 als Assistenten von Carlo Ancelotti. Sagnol sitzt nach dessen Entlassung beim 2:2 bei Hertha BSC einmalig als Cheftrainer auf der Bank. Als Nationaltrainer Georgiens führt er das Land 2024 erstmals zu einer EM-Endrunde..
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Vom Bosnienkrieg als 15-Jähriger aus seiner Heimat vertrieben, setzt sich Hasan Salihamidzic erst beim HSV durch, um dann beim FC Bayern München unverzichtbar zu werden. "Brazzo", "Bürschchen", nennen sie den 1,77 Meter kleinen Kämpfer, der stets unermüdlich unterwegs ist. Zehn Jahre nach seinem Abschied als Spieler vom FC Bayern, holt ihn der Verein 2017 als Sportdirektor in die Familie zurück. Zwischen Juli 2020 und Mai 2023 besetzt Salihamidzic den Posten des Sportvorstands und wird gemeinsam mit dem Vorstands-Boss Kahn plötzlich und unerwartet seines Amtes enthoben.
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Zwischen 2007 und 2011 stürmt Miroslav Klose für den FC Bayern München und erwirbt sich in dieser Zeit jenen Kultstatus, den er auch in Kaiserslautern und Bremen genießt. Im Mai 2018 vertraut der Rekordmeister dem besten WM-Torjäger der Geschichte seine U17 an, die er 2020 abgibt, als er für ein Jahr zum Co-Trainer der Profis befördert wird. Anschließend versucht Klose ein Glück als Trainer in Österreich, scheitert aber in Altach..
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Niko Kovac, Berliner mit kroatischen Wurzeln, kommt in zwei Jahren beim FC Bayern "nur" 34-mal in der Bundesliga zum Einsatz,um anschließend daheim bei Hertha BSC und in Salzburg die abschließenden sechs Jahre seiner Karriere zu verbringen. Zehn Jahre nach seinem Karriereende als Spieler darf sich Kovac auf dem Münchner Rathausbalkon als Gewinner von Meisterschaft und Pokal feiern lassen. Von 2018 bis 2019 arbeitet Kovac als Nachfolger von Jupp Heynckes als Cheftrainer beim FC Bayern München.
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Die Kovac-Brüder gibt es schon zu ihrer aktiven Zeit fast ausnahmlos im Doppelpack. Und so kehrt auch Nikos jüngerer Bruder Robert im Sommer 2018 zum FC Bayern zurück, für den er zwei Jahre länger spielt als Niko, nämlich von 2001 bis 2005. 2010 endet Roberts aktive Karriere bei Dinamo Zagreb, ehe er gemeinsam mit Niko Kroatiens U21, die A-Nationalmannschaft (unter anderem bei der WM 2014), Eintracht Frankfurt, den FC Bayern, die AS Monaco und den VfL Wolfsburg trainiert.
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Hans-Dieter Flick (r.) im Zweikampf mit Jürgen Klinsmann: Am 15. November 1988 wissen beide noch nicht, dass sie ein Vierteljahrhundert später dem deutschen Fußball wieder auf die Beine helfen werden. Flick rückt nach der Heim-WM 2006 als Co-Trainer an die Seite von Joachim Löw, der als Bundestrainer Jürgen Klinsmann beerbt. Im Juli 2019 ist Flick wieder Co-Trainer, jedoch beim FC Bayern, für den er zwischen 1985 und 1990 gespielt hat. Sein Chef: Niko Kovac. Den beerbt Flick im November 2019 und verabschiedet sich nach dem umjubelten Gewinn sämtlicher Wettbewerbe nach der Saison 2020/21 als Bundestrainer Richtung DFB.
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Claudio Pizarro gehört zu den Lieblingen aller Bayern-Fans, obwohl der Peruaner viel öfter und länger für Werder Bremen gespielt und getroffen hat. 2018/19 avanciert Pizarro als 40-Jähriger zum ältesten Torschützen der Bundesliga und bleibt bei Werder bis 2020 am Ball. Seitdem ist Pizarro neben Giovane Elber, Lothar Matthäus und Bixente Lizarazu als Bayern-Botschafter engagiert und Mitglied des "Legenden"-Klubs.
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Der Weg von Oliver Kahn aus dem Tor des FC Bayern in dessen Vorstand war vorgezeichnet. Ab 2020 gehört Kahn dem Vorstand des Klubs an und übernimmt 2021 den Posten des Vorstandsvorsitzenden von Rummenigge. 14 Jahre zuvor hat der Titan seine Handschuhe nach 13 Jahren in Diensten des Rekordmeisters in die Ecke gelegt. Allerdings endet Kahns Engagement beim FC Bayern im Mai 2023 plötzlich und im Streit. Vor allem die Art und Weise der Bekanntgabe der Trennung von den beiden Vereins-Legenden Kahn und Salihamidzic, direkt nach dem Titelgewinn in Köln, hinterlässt Verwunderung und einen faden Beigeschmack.
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Franck Ribéry verabschiedet sich am 25. Mai 2019 nach zwölf erfolgreichen und abwechslungsreichen Jahren mit dem Gewinn von Meisterschaft und DFB-Pokal standesgemäß vom Klub seines Herzens. Ribéry hat nach seiner Zeit in Salerno, wo der Franzose 2022 seine Karriere beendet, noch immer das Versprechen von Ehrenpräsident Uli Hoeneß in der Tasche, nach dem Abschluss seiner aktiven Laufbahn zu den Roten zurückkehren zu dürfen.
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Gegenüber Philipp Lahm ist Hoeneß nicht ganz so großzügig: Als Rummenigge den Weltmeister von 2014 und langjährigen Kapitän der Bayern 2017 als Manager durchsetzen will, hält Hoeneß mit dem Gladbacher Max Eberl dagegen. Lahm ist das zu blöd. Er widmet sich lieber verstärkt seinen eigenen Geschäften und wird später Chef des Organisationskomitees für die Heim-EM 2024. Den Posten als Sportdirektor bekleidet von 2017 bis 2020 Salihamidzic. Bayerns Ex-Profi Eberl bekommt den zu der Zeit verwaisten Posten mit Verspätung im April 2024, als er aus Leipzig kommt.
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Als Spieler hat Max Eberl nur 45 Bundesliga-Minuten für den FC Bayern München aufzuweisen. Seine restlichen 103 Bundesliga-Einsätze verteilen sich auf Borussia Mönchengladbach und den VfL Bochum. Deutlich größere Prominenz erlangt Eberl als Funktionär, vor allem in Gladbach, weniger während seiner anschließenden zehn Monate bei RB Leipzig. Am 1. März 2024 kommt es nach 30 Jahren zur Wiedervereinigung des Bayern mit den Bayern, für die er bis Jahresbeginn 1994 15 Jahre als Jugend-, Amateurspieler und Profi aktiv gewesen ist. Eberl übernimmt den seit Salihamidzics Rauswurf im Mai 2023 unbesetzten Posten des Sport-Vorstands.