Wegen dieser Entscheidungen fühlt sich der BVB von den Schiedsrichtern verfolgt

Borussia Dortmunds Routinier Mats Hummels (v.) will gegen Malik Tillman von der PSV Eindhoven beim Stand von 1:0 für den BVB im Hinspiel des Achtelfinals in der Champions League in der 54. Minute Schlimmeres verhindern und grätscht in den Ball.

Hummels trifft den Ball mit der linken Fußspitze auch, räumt aber im Nachgang Tillman, Leihgabe des FC Bayern München an die PSV, ab.

Hummels (Nummer 15) redet beschwichtigend auf seine Mitspieler ein - so sicher ist er sich, dass der Elfmeterpfiff im Philips Stadion ohnehin zurückgenommen wird.

Doch Schiedsrichter Srdjan Jovanovic (M.) bleibt nach Konsultation des VAR bei seiner Entscheidung. Hummels ist fassungslos.

Hummels (Z.v.r.) wütet nach Spielschluss im TV-Interview weiter und greift in der Nacht zum Handy. "Welch ein Witz von einem Elfmeter gegen uns", schreibt er beim Kurznachrichtendienst X, der früher Twitter hieß: "Schon wieder! Ich kann nicht glauben, dass es Entscheidungen wie heute, gegen Chelsea oder gegen PSG mit dem VAR geben kann." Es gibt sie.

BVB-Boss Hans-Joachim Watzke reagiert ebenso aufgebracht. "Langsam reicht es!", sagt der Geschäftsführer dem SID nach der heftig umstrittenen Entscheidung. Wie Hummels erinnert auch er an die beiden Vorfälle in den Spielen gegen Paris und beim FC Chelsea London.

Niklas Süle bekommt den Ball von Kylian Mbappé am ersten Gruppenspieltag aus kürzester Distanz im Fallen an den ausgestreckten Arm. Mbappé verwandelt den Handelfmeter in der 49. Minute, der BVB verliert 0:2.

Der Zorn der Dortmunder richtet sich während und nach dem Spiel weniger gegen Schiedsrichter Jesus Gil Manzano (l.) als gegen die Auslegung dessen, was als Handspiel geahndet wird und was nicht.

"Das sind diese strittigen Handspielsituationen, für die es weiterhin keine klaren Regelungen gibt", klagt Trainer Edin Terzic.

"Ich finde, dass es eine spielentscheidende Szene und eine totale Fehlentscheidung war", sagt BVB-Berater Matthias Sammer.

Ein halbes Jahr vor dem Aufreger in Paris heißt das vermeintliche "Schiedsrichter-Opfer" auf Dortmunder Seite Marius Wolf. Im Achtelfinalrückspiel der Champions League bekommt Wolf den Ball aus kurzer Distanz gegen den Arm geschossen - im Wegdrehen.

Die Aufregung ist riesig. Die Dortmunder wüten vor allem, weil Schiedsrichter Danny Makkelie nach seiner umstrittenen Entscheidung den Elfmeter, den Kai Havertz für Chelsea gegen den Pfosten setzt, nach erneutem VAR-Hinweis wiederholen lässt: Spieler beider Teams waren zu früh in den Strafraum gelaufen.

Im zweiten Anlauf nutzt Havertz die Chance, das Tor zu treffen. Das 2:0 wirft den BVB aus der Champions League.

Watzke ist außer sich. Makkelie wirft er nach dem Dortmunder Aus an der Stamford Bridge Selbstdarstellung und Arroganz vor. "Man hatte immer das schlechte Gefühl, dass er der wichtigste Mann auf dem Platz sein wollte", schimpft Watzke: "Gestik, Mimik - der Herr Makkelie hat sich wirklich gut gefallen." (hau/mit Material des sid)