Angeführt vom überragenden Dominik Kohr hat sich Bayer Leverkusen auch ohne acht in Deutschland vor dem Fernseher sitzende Stammspieler mit einem deutlichen Erfolg den Gruppensieg in der Europa League gesichert.
Vor gerade einmal 1560 Zuschauern bei Zyperns Pokalsieger AEK Larnaka gewann der zuvor schon für die K.o.-Runde qualifizierte Bundesliga-Elfte zum Vorrunden-Abschluss klar mit 5:1 (2:1). Die Werkself sicherte sich alleine durch die Prämien für den Sieg und Platz eins mehr als eine zusätzliche Million Euro an Einnahmen.
Der entscheidende Mann am Donnerstag war Mittelfeldspieler Kohr, der wegen seiner rustikalen Spielweise "Hard-Kohr" gerufen wird. Nachdem er beim 0:1 durch David Catala (26.) noch eine unglückliche Figur abgegeben hatte, glich der 24-Jährige mit seinem ersten Pflichtspiel-Tor seit 15 Monaten aus (28.) und holte zudem den Foulelfmeter heraus, den Lucas Alario zum 2:1 verwandelte (41).
Nach der Pause machte der der Sohn des früheren Kaiserslauterer Bundesliga-Torjägers Harald Kohr dann alles klar. Nach einer Ecke des eingewechselten Leon Bailey gelang ihm in der 68. Minute mit einem Kopfballtreffer die Vorentscheidung. Der Brasilianer Paulinho (78.) sorgte mit seinem Treffer dann für den Schlusspunkt. Für den 18 Millionen teuren und 18 Jahre jungen Paulinho war es das erste Tor im elften Pflichtspiel für Bayer. Für den Endstand sorgte Alario in der 87. Minute.
Nun geht das Team von Trainer Heiko Herrlich im Sechzehntelfinale, das am Montag ausgelost wird, sowohl den Gruppensiegern der Europa League als auch den vier besten Gruppendritten der Champions League aus dem Weg. Bayer hat zudem den vermeintlichen Vorteil des Rückspiels im eigenen Stadion.
Das ersten Mal in 3-5-2-System
Zum ersten Mal in dieser Saison versuchte sich die Bayer-Elf in einem 3-5-2-System. Zwar spielten die Gäste im fast leeren Stadion durchaus gefällig nach vorne, waren aber in der Abwehr anfällig. So war es kein Wunder, dass Larnaka durch Kapitän Catala in Führung ging - es war der fünfte Bayer-Rückstand im sechsten Gruppenspiel. Doch wenige Sekunden später sorgte Kohr nach einer tollen Kombination mit Isaac Kiese Thelin für den Ausgleich.
Im Parallelspiel der Gruppe A war der FC Zürich in Bulgarien bei Ludogorez Rasgrad in Führung gegangen - Bayer stand damit zunächst unter Siegzwang. Kurz vor der Pause hatte der Bundesliga-Elfte den Gruppensieg schon fast in der Tasche. Erneut war es der überragende Kohr, der vom Spanier Joan Guillem Truyols von den Beinen geholt wurde. Den fälligen Strafstoß verwandelte Alario sicher. Und weil die Bulgaren gegen Zürich den Ausgleich geschafft hatten, konnte Bayer ganz beruhigt in die Pause gehen. Und machte nach dem Wechsel alles klar. Sogar der zur Pause für Nationalspieler Julian Brandt gekommene Bailey hätte fast jubeln können, doch er traf in der 84. Minute nur den Pfosten. (dpa / mg)
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