Messi bleibt wider Willen beim FC Barcelona. Der Club hatte auf die Zahlung der im Vertrag festgeschriebenen Ablöse von 700 Millionen Euro bestanden. Und das war "unmöglich", betonte der Profi. Nächstes Jahr kann er den Verein ablösefrei verlassen.

Mehr Fußballthemen finden Sie hier

Lionel Messi bleibt beim FC Barcelona. Der sechsmalige Weltfußballer ist mit seinem Vorhaben gescheitert, den Club in diesem Sommer vor Ablauf seines Vertrages zu verlassen. Messi bestätigte am Freitag im Interview mit "goal.com", dass er auch in der kommenden Saison für Barça spielen wird. In einem Jahr kann er aber den Verein ablösefrei verlassen.

Messi: "FC Barcelona Club meines Lebens"

Vereinspräsident Josep Bartomeu habe ihm klargemacht, dass er jetzt nur bei Aktivierung der im Vertrag festgeschriebenen Ablöseklausel hätte wechseln können, sagte der 33-Jährige. Die beträgt nach Medienberichten 700 Millionen Euro. "Und das ist unmöglich", sagte Messi.

"Die andere Option", so Messi im Interview, "war, dass ein Richter es klärt. Aber ich würde niemals gegen Barça vor Gericht ziehen, weil es der Club ist, den ich liebe. Der mir alles gegeben hat, seit ich hierherkam. Es ist der Club meines Lebens."

Frist für Sonder-Klausel war abgelaufen

Messi hatte in einem Einschreiben am 25. August den Verantwortlichen mitgeteilt, dass er den Club verlassen wolle. Messi berief sich auf eine Klausel in seinem Vertrag, die es ihm erlauben sollte, einseitig zu kündigen und sogar ablösefrei zu wechseln. Die Frist war jedoch zu diesem Zeitpunkt schon abgelaufen. Sein Vertrag gilt noch bis Ende Juni 2021.

Der Verein machte von Beginn an klar, dass er den argentinischen Superstar nicht ziehen lassen wollte. Nur für die festgeschriebene Ablösesumme hätte er wechseln können. Als heißester Kandidat war Manchester City mit dem ehemaligen Barcelona-Trainer Pep Guardiola gehandelt worden.

Trainer Koeman streicht Extrawürste für Messi

Messi hatte sich öffentlich seit dem desaströsen 2:8 im Viertelfinale der Champions League gegen den FC Bayern am 14. August nicht mehr geäußert. Sein Vater und Manager Jorge Messi (62) hatte die Gespräche mit den Vereinsverantwortlichen geführt. Bei einem Treffen am Mittwoch mit Bartomeu war es zu keiner Annäherung gekommen.

"La Pulga", wie Messis Spitzname lautet, beteuerte, dass seine Wechselabsichten keine Kurzschlussreaktion auf das Lissaboner Debakel war, sondern eine reiflich überlegte Entscheidung, über die der Club schon länger informiert war. "Ich hatte ihm (Bartomeu) das schon das ganze Jahr lang gesagt. Ich glaubte, dass es Zeit sei, zu gehen. Dass der Verein mehr junge Spieler braucht, neue Spieler."

Messi bezichtigt Präsident Bartomeu der Lüge

Er habe zwar "immer gesagt", dass er seine Karriere in Barcelona beenden wolle. Ein "sehr schwieriges Jahr" habe ihn aber umgestimmt. "Ich litt viel - im Training, in den Spielen, in der Kabine." Die Pleite gegen die Bayern sei "nicht der alleinige Auslöser" gewesen. "Ich hatte schon sehr lange darüber nachgedacht. Und der Präsident hat mir immer versichert, dass ich am Ende der Saison entscheiden könne, ob ich gehen oder bleiben will." Am Ende habe Bartomeu "sein Wort nicht gehalten".

Messi spielt seit 2000 für den FC Barcelona. Er gewann mit den Katalanen unter anderem viermal die Champions League und zehnmal die spanische Meisterschaft. In der vergangenen Saison blieb der FC Barcelona ohne Titel. Der neue Trainer Ronald Koeman hat Medienberichten zufolge bereits angekündigt, Messi nicht mehr die früheren Privilegien einräumen zu wollen. (mt/dpa)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.