Manchester City hat erst am letzten Spieltag seinen Meistertitel in der englischen Premier League verteidigt, steht aber nur einen Tag später vor der möglichen Disqualifikation für die Champions League. Doch wieso?
Dem englischen Fußball-Meister Manchester City droht der Ausschluss aus der Champions League.
Hintergrund sind nach Informationen der "New York Times" Verstöße gegen die Regeln des Financial Fair Play der Europäischen Fußball-Union.
UEFA wird wohl Manchester Citys Ausschluss empfehlen
Die UEFA-Finanzkontrollbehörde soll vor zwei Wochen ihre Untersuchungen zu dem Fall abgeschlossen haben. Es wird erwartet, dass das Gremium die Empfehlung abgibt, ManCity für mindestens eine Spielzeit auszuschließen.
Die UEFA hatte im März Ermittlungen gegen Manchester City wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten eingeleitet. Dabei ging es um Vorwürfe gegen den Klub aus Medienberichten im Zuge einer Hacker-Attacke.
Manchester City hatte den Schritt der UEFA zunächst in einer Stellungnahme begrüßt. Dies eröffne die Möglichkeit, die Spekulationen zu beenden, die aus der Veröffentlichung von aus dem Zusammenhang gerissenen E-Mails entstanden seien.
ManCity weist Bericht zurück
Gegen die Behauptung, es drohe der Ausschluss aus der Champions League wehrte sich Manchester City jedoch. Der Verein teilte am Dienstag mit, man kooperiere voll und ganz mit der UEFA-Finanzkontrollbehörde (CFCB IC) und verlasse sich auf "die Unabhängigkeit der CFCB IC und deren Verpflichtung zu einem ordnungsgemäßen Verfahren".
Den Bericht, der sich auf "Personen, die mit dem Fall vertraut sind", berufe, bezeichnete der Klub als "extrem beunruhigend".
In der ablaufenden Champions-League-Saison war Manchester City im Viertelfinale hauchdünn an Liga-Konkurrent Tottenham Hotspur gescheitert.
Tottenham ist durchmarschiert bis ins Endspiel, in dem der FC Liverpool wartet. Jener FC Liverpool, der im Kampf um die englische Meisterschaft ManCity am finalen Spieltag nur um einen Punkt unterlag.
ManCity stand noch nie im Endspiel der Champions League
Auf nationaler Ebene hat es sich für Manchester City ausgezahlt, 2007 für einen Investor (Thailands Premierminister Thaksin Shinawatra) die Tür geöffnet zu haben. Seit 2008 gehört der Klub einer Investorengruppe aus dem arabischen Emirat Abu Dhabi. In dieser Zeit holte ManCity neun seiner bisher 17 nationalen Titel in Liga, Pokal und Liga-Pokal.
Doch trotz jahrelanger Investitionen von weit mehr als einer Milliarde Euro in neue Spieler hat der sechsmalige englische Meister noch kein Endspiel in der Champions League oder in der Europa League erreicht.
Historischer Erfolg für die Premier League
Neidisch schaut Pep Guardiolas Mannschaft nach London und Liverpool, denn Englands Vereine haben Historisches geschafft: Sie besetzen mit Tottenham, Liverpool, Arsenal und Chelsea alle vier zu vergebenden Plätze in den Endspielen der Champions League und Europa League. Da sie aus der finanziell stärksten Liga der Welt kommen, legt das den Schluss nahe, dass Erfolg doch käuflich ist. (dpa/hau)
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