Wenn deutsche Nationalspieler die Hymne nicht mitsingen, hagelt es häufig Kritik. Für den DFB-Integrationsbeauftragten Cacau ist das verständlich. Seiner Meinung nach sollten alle Nationalspieler die Hymne mitsingen - und das schon in den Jugendmannschaften.
Die deutschen Fußball-Nationalspieler sollten nach Ansicht des DFB-Integrationsbeauftragten Cacau geschlossen die Nationalhymne singen. Das sagte der ehemalige Nationalspieler in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung": "Für mich persönlich gehört es dazu, dass man als Nationalspieler die Nationalhymne mitsingt".
Der gebürtige Brasilianer absolvierte 23 Spiele für die DFB-Auswahl. Seit 2016 ist er Integrationsbeauftragter des Deutschen Fußball-Bunds.
"Es wäre vielleicht zu hart, von einer Pflicht zu sprechen", sagte Cacau. "Aber wenn wir früh diese Werte vermitteln und die Jugendlichen schon in der U-15-Nationalmannschaft für dieses Thema sensibilisieren, ihnen sagen, dass die Nationalhymne einfach dazugehört, dann ist es für sie als ältere Spieler selbstverständlich."
Cacau will gemeinsamen Kodex
Das Schaffen von gemeinsamen Werten hält Cacau für wichtig. Der Integrationsbeauftragte hält es für notwendig, "dass der deutsche Fußball einen Kodex oder Leitvorstellungen für seine Spieler entwickelt. Was dann darin steht, muss intensiv mit allen Beteiligten diskutiert und entschieden werden."
Das gelte "im Großen für das ganze Land. Auch Deutschland sollte seine Erwartungen hinsichtlich der Integration von Ausländern klar formulieren, damit man eine Grundlage hat. Erst dann kann man feststellen, ob Erwartungen erfüllt werden oder nicht."
Immer wieder waren Spieler wie Mesut Özil und Jerome Boateng dafür in die Kritik geraten, dass ihr Mund bei der deutschen Nationalhymne geschlossen blieb.
Auch Sami Khedira singt die Hymne nicht mit. Schon 2012 sagte er der "Rheinischen Post", das Thema werde "ein bisschen künstlich aufgebauscht". "Ein guter Deutscher ist man, wenn man die Sprache perfekt spricht, wenn man die Sitten und Werte annimmt", erklärte Khedira damals. (ska/dpa)
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