Marc-André ter Stegen übernimmt den Posten als Nummer eins der DFB-Elf von Manuel Neuer
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Heinrich Stuhlfauth (1920 bis 1930)
Heinrich Stuhlfauth ist der erste bedeutende deutsche Nationaltorhüter und eine Club-Legende. Für die Nürnberger absolviert er 606 Pflichtspiele. Er wird mit den Franken fünfmal deutscher Meister. Zudem bestreitet der Hüne von 1920 bis 1930 21 Länderspiele. Er ist damit zeitweise Rekordnationalspieler des DFB.
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Hans Jakob (1930 bis 1939)
38-mal läuft Hans Jakob für die deutsche Nationalmannschaft auf. Jakob kommt bei der WM 1934 in Italien im Spiel um Platz drei und bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936 zum Einsatz. Gemeinsam mit dem Frankfurter Willibald Kreß ist der Regensburger Jakob der erste deutsche Torhüter bei einer WM-Endrunde.
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Willibald Kreß (1929 bis 1934)
Jener Willibald Kreß (Zv.r.) debütiert am 10. Februar 1929 im Nationalteam. Jakob sieht den Konkurrenten als unüberwindbar an. Doch Kress - Stammkraft bei der WM 1934 in Italien - leistet sich im Halbfinale gegen die Tschechoslowakei zwei Patzer. Die deutsche Mannschaft verpasst durch das 1:3 das Endspiel. Kress, der in den Jahren 1931 und 1932 fünf Länderspiele am Stück bestritten hat, fliegt umgehend aus dem Tor und wird im Anschluss nie mehr berufen. Er kommt auf 16 Länderspiel-Einsätze.
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Toni Turek (1950 bis 1954)
Toni Turek ist von 1950 bis 1954 Stammtorhüter der deutschen Nationalmannschaft. Berühmt macht ihn seine herausragende Leistung beim sogenannten Wunder von Bern. Im WM-Endspiel 1954 gegen die über Jahre unbesiegten Ungarn behält Außenseiter Deutschland auch dank Tureks Paraden sensationellerweise mit 3:2 die Oberhand. In seiner Euphorie erhebt ihn der legendäre Radioreporter Herbert Zimmermann in den Status des Fußball-Gottes. Turek gehört somit zu den ersten 22 Weltmeistern in der der deutschen Fußballgeschichte. Insgesamt kommt der gebürtige Duisburger auf 20 Länderspieleinsätze.
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Fritz Herkenrath (1954 bis 1958)
Auf Turek folgt Fritz Herkenrath. Der Essener ist die deutsche Nummer eins während der WM-Endrunde 1958 in Schweden.Diese schließt der damalige Titelverteidiger Deutschland auf Rang vier ab. Herkenrath bringt es von 1954 bis 1958 auf 21 Länderspiele - eines mehr als Turek und ebenso viele wie Stuhlfauth.
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Wolfgang Fahrian (1962 bis 1964)
Zehnmal kommt Wolfgang Fahrian für die deutsche Nationalmannschaft zum Einsatz. Seine Beförderung zur Nummer eins für die WM 1962 in Chile ist Überraschung und Wagnis zugleich. Denn mit Fahrian vertraut der damalige Bundestrainer Sepp Herberger einem Torwart aus der zweiten Liga. Fahrian spielt damals in Ulm. Herberger bootet Stammtorwart Hans Tilkowski kurzfristig aus. Der tobt und erklärt, nie mehr für Deutschland spielen zu wollen. Für Fahrian und seine Kollegen kommt das Aus bei der WM 1962 im Viertelfinale gegen Jugoslawien.
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Hans Tilkowski (1957 bis 1967)
Tilkowski (M.) tritt 1964 von seinem Rücktritt zurück, versöhnt sich mit Herberger und avanciert wieder zur Nummer eins der Nationalmannschaft. In der Saison 1965/66 gewinnt er mit dem BVB den Europapokal der Pokalsieger. Es ist der erste Europapokal-Triumph einer deutschen Mannschaft überhaupt. Das berühmteste der 39 Länderspiele Tilkowskis findet zum Abschluss der WM 1966 in London statt. Tilkowski kassiert das berühmte Wembley-Tor. Deutschland verliert nach 1:0-Führung das Finale gegen den Gastgeber mit 2:4 nach Verlängerung.
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Sepp Maier (1966 bis 1979)
Sepp Maier hat alles gewonnen, was man nur gewinnen kann. Egal ob auf Vereinsebene oder mit der Nationalmannschaft. Maier erlebt die WM 1966 als Ersatzmann, um dann von 1970 bis 1978 drei Endrunden nacheinander als Stammtorwart zu bestreiten. Erst ein schwerer Autounfall stoppt vor der Saison 1979/80 Maiers beeindruckende Karriere nach 95 Länderspielen und 709 Pflichtspielen für den FC Bayern München. Diesen Rekord verliert Maier erst 45 Jahre später an Thomas Müller. Maiers grandiose Leistungen gegen Polen und die Niederlande sichern Deutschland den Titel 1974 bei der Heim-WM. Später wirkt er als erster Bundestorwarttrainer.
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Toni Schumacher (1979 bis 1986)
Maiers Autounfall öffnet die Tür für die Nummer eins des 1. FC Köln in der Nationalmannschaft. Harald, genannt "Toni", Schumacher ergreift seine Chance und wird schon in seinem siebten Länderspiel im Sommer 1980 Europameister. Schumacher glänzt als deutscher Rückhalt auch bei den WM-Turnieren 1982 und 1986, erreicht beide Male das Endspiel, verliert sie aber. Um die Teilnahme an der Heim-EM 1988 und den Gewinn des WM-Titels 1990 bringt er sich durch die Veröffentlichung seines Buches "Anpfiff" im Jahr 1987. Schumacher fliegt nach 76 Länderspielen aus der Nationalelf.
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Eike Immel (1980 bis 1988)
Sein Nachfolger wartet bereits seit 1980 auf seine Chance. Eike Immel debütiert bereits als 17-Jähriger in der Bundesliga und ist bei seinem Länderspieldebüt nach der EM 1980 19 Jahre alt. Doch erst zur Heim-EM 1988 ist Immel die Nummer eins im deutschen Tor. Das bittere Halbfinal-Aus gegen die Niederlande ist Immels 19. und letztes Länderspiel. Als Teamchef Franz Beckenbauer nach dem Turnier im ersten WM-Qualifikationsspiel Bodo Illgner einsetzt, erklärt Immel überhastet seinen Rücktritt.
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Bodo Illgner (1987 bis 1994)
Plötzlich ist Illgner nicht nur Schumachers Nachfolger beim 1. FC Köln, sondern im Alter von erst 21 Jahren auch die Nummer eins der Nationalmannschaft. Er wird Weltmeister 1990, auch weil er im Halbfinale gegen England Chris Waddles Schuss im Elfmeterschießen mit dem Knie abwehrt. 1992 wird Illgner mit Deutschland EM-Zweiter nach einer Final-Niederlage gegen Turnier-Sensation Dänemark. Die WM 1994 wird mit einem schwachen Illgner zur Enttäuschung. Bundestrainer Berti Vogts gibt anschließend zu, er hätte Andreas Köpke aufstellen sollen. Nach 54 Länderspielen verabschiedet sich Bodo Illgner im Alter von 27 Jahren aus der Nationalmannschaft.
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Andreas Köpke (1990 bis 1998)
Besagter Köpke - bereits 1990 als Ersatztorwart Weltmeister - bestreitet die EM 1996 in England und die WM 1998 in Frankreich als deutsche Nummer eins. Der EM-Titel 1996 geht zu einem guten Teil auch auf die konstanten Leistungen Köpkes zurück. Er ist der beste Torwart des Turniers. Und wie 1990 bei der WM scheitert England im Elfmeterschießen des Halbfinals an Deutschland. Köpkes 59. und letztes Länderspiel ist das bittere Viertelfinal-Aus gegen WM-Neuling Kroatien 1998. Nach seiner aktiven Karriere bleibt Köpke der Nationalmannschaft erhalten. Von 2004 bis 2021 arbeitet er als Nachfolger Maiers als Bundestorwarttrainer.
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Oliver Kahn (1995 bis 2006)
Köpke wird durch Oliver Kahn abgelöst. Der hat auf diese Chance vier Jahre lang gewartet. Kahn ist für seinen Ehrgeiz, seinen Siegeswillen, Führungsstärke und außergewöhnliche Paraden bekannt. Mitunter aber übertreibt er es während seiner Karriere, geht Gegnern oder Mitspielern an den Kragen. Der Hass der gegnerischen Fans, die ihn mit Bananen eindecken und beschimpfen, stachelt ihn an. Für die Nationalmannschaft absolviert der Titan 86 Spiele. Doch die Chance, nach einer ausgezeichneten WM 2002 Weltmeister zu werden, nimmt er sich mit einem schweren Patzer im Endspiel gegen Brasilien selbst. Schuldlos ist er an den EM-Debakeln 2000 und 2004. Vor der WM 2006 degradiert ihn Jürgen Klinsmann zur Nummer zwei. Kahn fügt sich und nimmt mit dem Sieg im Spiel um Platz drei versöhnlich Abschied.
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Jens Lehmann (1998 bis 2008)
Den Kampf um den Platz im Tor bei der Heim-WM 2006 gewinnt Jens Lehmann gegen Kahn. Bundestrainer Klinsmann entscheidet sich für den Herausforderer. Dass er damit richtig liegt, beweist der Turnierverlauf. Die Szene, als Kahn Lehmann vor dem Elfmeterschießen des hitzigen Viiertelfinales gegen Argentinien per Handschlag alles Gute wünscht, geht in die deutsche WM-Geschichte ein. Im anschließenden Elfmeterschießen wird Lehmann dank zwei gehaltener Elfmeter zum Helden. Bei der folgenden EM 2008 erreicht die DFB-Elf mit Lehmann das Finale, verliert aber gegen überragende Spanier. Nach 61 Länderspielen beendet Lehmann daraufhin seine Nationalmannschaftskarriere.
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Manuel Neuer (2009 bis 2024)
Manuel Neuer ist nicht Lehmanns direkter Nachfolger. Als Robert Enke 2009 Suizid begeht, ist der Torhüterposten für die WM 2010 plötzlich wieder vakant. Rene Adler hat die besten Aussichten, in Brasilien zu spielen, verletzt sich aber an der Rippe. Turnier-Aus. So rückt im Alter von 24 Jahren Neuer in die Verantwortung. Wie gut ihm das gelingt, beweist der Blick auf die WM- und EM-Turniere von 2010 bis 2024 - Neuer verteidigt seinen Nummer-eins-Status trotz teils langwieriger Verletzungspausen erfolgreich. Sein größter Erfolg ist der WM-Gewinn 2014. Sein Ende im DFB-Dress bestimmt er selbst. Nach der Heim-EM 2024 und 124 Einsätzen, nach je vier WM- und EM-Turnieren als Nummer eins, tritt Neuer aus der Nationalelf zurück.
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Marc-André ter Stegen (2012 bis heute)
Seit 2012 musste sich Marc-André ter Stegen (l.) hinter Neuer anstellen. Damit ist zwölf Jahre später Schluss. Der Torhüter des FC Barcelona darf sich im Alter von 32 Jahren endlich als Nummer eins der DFB-Elf beweisen. Er hat lange auf diese Chance warten müssen. Seine 40 Länderspiele vor Neuers Rücktritt haben alle außerhalb großer Turniere stattgefunden.