Zuschauer haben keinen Einfluss auf das Spielergebnis, das glaubt ein Sportpsychologe. Er spricht auch über den Heimvorteil.
Sportpsychologe Bernd Strauß von der Universität Münster glaubt, dass Geisterspiele keinen Einfluss auf das Ergebnis haben. "Es gibt keinen Unterschied, ob Zuschauer da sind oder nicht. Aber auch darüber hinaus und belegt durch viele internationale Studien: Weder die Anzahl der Zuschauer, noch die Auslastung des Stadions, noch das Zuschauerverhalten hat einen relevanten Effekt auf das Spielergebnis", sagte Strauß der "Heilbronner Stimme" (Freitag).
Fans, so der Professor, seien "wichtig für die Erschaffung des Gesamtevents Fußball". Ohne Zuschauer hätte die Sportart keine Relevanz, keine mediale Aufmerksamkeit, keine Stimmung. Zuschauer seien deshalb nicht egal. "Aber Fans haben keinen Effekt auf die Ergebnisse. Trainer sind gut beraten, ab und an genau darauf hinzuweisen", sagte Strauß.
Sportpsychologe: "Heimvorteil entsteht dadurch, dass man glaubt, einen Vorteil zu haben"
Der Sportpsychologe erklärte, dass der Heimvorteil auch bei Spielen ohne Zuschauern auf den Tribünen noch vorhanden sei. "Aus dem leeren Stadion wird ja kein Auswärtsspiel."
Und weiter: "Der gefühlte Heimvorteil entsteht dadurch, dass man glaubt, einen Vorteil zu haben. Eine selbsterfüllende Prophezeiung sozusagen. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass die Heimmannschaften Schaden nehmen, weil keine Zuschauer da sind."
Als Trainer, sagte Strauß, sollte man "den Spielern mit auf den Weg geben, es kommt auf euch an – und nicht auf die fehlenden Fans". © dpa
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