Toni Polster kämpft mithilfe eines Anwalts um die Anerkennung von drei bislang als inoffiziell gewerteten Länderspielpartien. In der Nicht-Anerkennung sieht er eine "Ungerechtigkeit, die gen Himmel stinkt".
Österreichs Fußball-Legende Toni Polster will mit juristischer Hilfe seine Länderspiel-Bilanz aufpolieren. Der 59-Jährige hat einen Anwalt eingeschaltet, weil er nachträglich die offizielle Anerkennung von drei weiteren Länderspielen und drei Toren erreichen will. "Alles andere wäre eine riesengroße Ungerechtigkeit", sagte Polster der österreichischen Nachrichtenagentur APA.
Konkret geht es ihm um bislang als inoffiziell gewertete Partien in Liechtenstein 1984, in Tunesien 1987 und in Marokko 1988. Weil es damals noch keinen internationalen Spielkalender und keine Abstellpflicht für Nationalspieler gab, einigten sich die jeweiligen Verbände untereinander auf die Spielbedingungen. So konnte teils auch nach Belieben ein- und ausgewechselt werden. Österreichs Verband ÖFB entschied damals bewusst, bestimmte Länderspiele als inoffiziell zu werten.
Der ÖFB verweist auf die Fifa
"Wir sind der Meinung, dass es ausschließlich Sache des ÖFB ist, die Spiele und Tore anzuerkennen oder nicht", sagte Polsters Anwalt Manfred Ainedter. Bislang seien die Gespräche mit dem Verband aber ergebnislos geblieben.
Der ÖFB verweist indes auf den Weltverband Fifa, der eine nachträgliche Anerkennung der Partien nicht zulasse, da erforderliche Kriterien für offizielle Spiele nicht erfüllt seien. "Wir würden Toni gerne helfen. Wir hätten ja auch keinen Grund, es nicht zu wollen, dass ihm die Spiele und Tore angerechnet werden, aber uns sind leider die Hände gebunden", sagte ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer.
Polsters offizielle Statistik weist derzeit 95 Länderspiele aus. Mit 44 Toren ist der frühere Bundesliga-Profi Rekord-Torschütze Österreichs vor Inter Mailands Marko Arnautovic. Es gehe ihm nicht darum, seine Bestmarke zu sichern, beteuerte Polster. "Das ist einfach eine Ungerechtigkeit, die gen Himmel stinkt und die ich korrigiert haben möchte", erklärte der einstige Topstürmer. (dpa/ska)
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