Nun also doch! Handball-Bundestrainer Christian Prokop ist seinen Posten los. Der 41-Jährige war nie unumstritten. Doch der Zeitpunkt der Entscheidung des Deutschen Handballbundes überrascht. Nachfolger wird ein alter Bekannter aus der Bundesliga.
Der Deutsche Handballbund (DHB) hat sich von Männer-Bundestrainer Christian Prokop getrennt. Elf Tage nach der Europameisterschaft entschied sich der Verband am Donnerstag nun doch zu einem Trainer-Wechsel.
Nachfolger wird Alfred Gislason
Nachfolger des 41-Jährigen wird der Isländer
Erste Aufgabe des 60-Jährigen ist es, die Mannschaft auf das Qualifikations-Turnier für die Olympischen Spiele in Tokio im April in Berlin vorzubereiten. Sein Vertrag läuft bis nach der EM 2022 in Ungarn und der Slowakei. Erstmals wird Gislason die DHB-Auswahl im Länderspiel am 13. März gegen die Niederlande betreuen.
"Wir haben diese schwere Entscheidung nach reichlicher Abwägung und einer ganzheitlichen Analyse aus Verantwortung für den deutschen Handball getroffen", sagte DHB-Präsident Andreas Michelmann in der Verbands-Mitteilung. "Wir sind allerdings auch in der Analyse der Europameisterschaft davon überzeugt, dass wir unsere kurzfristigen Ziele nur mit einem neuen Impuls erreichen können." Dieser Impuls solle nun von Gislason kommen.
Diskussionen um Prokop bereits bei der EM im Januar
Schon bei der EM im Januar in Norwegen, Österreich und Schweden hatte es Diskussionen um Prokop gegeben. Nach einer schwachen Vorrunde und einer Steigerung in der Hauptrunde belegte das Team Platz fünf. Prokop erhielt danach zunächst Rückendeckung aus dem Verband. Umso überraschender fiel die Entscheidung jetzt. Prokop hatte 2017 das Bundestrainer-Amt übernommen und war dafür vom DHB vom SC DHfK Leipzig losgeeist worden. (mgb/dpa)
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