Christian Coleman ist der schnellste Mann der Welt. Im ersten großen Finale nach der Ära von Usain Bolt gewann der Topfavorit aus den USA in Doha mit 9,76 Sekunden WM-Gold über 100 Meter.
Zwei Jahre nach dem Karriereende von Superstar
Mit einer Lasershow zelebrierten die Veranstalter das Finale der schnellsten Männer der Welt. Coleman gewann sicher in Weltjahresbestzeit vor seinem Landsmann und Titelverteidiger Justin Gatlin. Mit 37 Jahren war der Altstar immer noch 9,89 Sekunden schnell. Bronze ging an den Kanadier André de Grasse in 9,90.
Coleman hatte in diesem Jahr schon für viele Schlagzeilen gesagt und wäre beinahe gar nicht in Doha gewesen: Drei verpasste Dopingkontrollen innerhalb von zwölf Monaten hätten das WM- und sogar Olympia-Aus für ihn bedeutet. Doch ein Formfehler der US-Anti-Doping-Agentur USADA führte zum Freispruch und Coleman beteuerte: "Ich bin der größte Befürworter eines sauberen Sports."
Harting hatte seit seinem Gold-Coup von Rio de Janeiro 2016 bei internationalen Wettkämpfen enttäuscht. Für die WM 2017 konnte sich der 34 Jahre alte Berliner und Bruder von 2012-Olympiasieger Robert Harting erst gar nicht qualifizieren. Bei der Heim-EM 2018 schleuderte er den Diskus in der Ausscheidung dreimal in den Käfig. Dieses Mal bedeuteten 63,08 Meter Platz 14. Kommentieren wollte er sein Aus - wieder einmal - nicht.
Deutsche Top-Sprinterinnen
Hartings Nominierung war nach seinen despektierlichen Aussagen am Rande der deutschen Meisterschaften in Berlin umstritten. Im Finale am Montag steht der deutsche Meister Martin Wierig. Der Magdeburger ist aber Außenseiter in einer Disziplin, die über Jahrzehnte eine Domäne der Deutschen war.
Die beiden deutschen Top-Sprinterinnen Gina Lückenkemper und Tatjana Pinto überstanden ihre Vorläufe im Khalifa-Stadion problemlos. Die EM-Zweite Lückenkemper erreichte das Halbfinale am Sonntag über 100 Meter in 11,29 Sekunden. "Nachdem ich den Start in den Sand gesetzt habe, bin ich geflogen. Das macht mich stolz", sagte die 22-Jährige vom SCC Berlin. Die deutsche Meisterin Tatjana Pinto war sogar eine Zehntelsekunde schneller.
Ganz bitter endete die WM für Lauftalent Alina Reh: Die 22-Jährige aus Ulm stiegt im 10 000-Meter-Finale nach 13 von 25 Runden aus. Mit Magenkrämpfen und schmerzverzerrtem Gesicht krümmte sie sich auf der Bahn und wurde mit dem Rollstuhl in die Stadion-Katakomben gebracht.
Das Rennen gewann Sifan Hassan in 30:17,62 Minuten. Die Niederländerin trainiert ebenso wie die deutsche Medaillenhoffnung Konstanze Klosterhalfen in Oregon/USA und gilt als deren größte Rivalin. Bei beiden ist noch offen, ob sie am kommenden Samstag die 1500 oder 5000 Meter in Angriff nehmen. Weitere Goldmedaillen gingen an Hammerwerferin DeAnna Price aus den USA und an Weitspringer Tajay Gayle aus Jamaika, der mit der Weltjahresbestleistung von 8,69 Metern glänzte und den Weltrekord von Mike Powell nur um 26 Zentiemeter verpasste. (dpa/fra)
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