- Chefbundestrainerin Annett Stein zeigt sich enttäuscht von den Leistungen der deutschen Leichtathletinnen und Leichtathleten bei der WM in Eugene.
- Dennoch glaubt Stein an einen erfolgreichen Schlussspurt.
- Die Bundestrainerin verteidigt außerdem die Entscheidung, 80 Athletinnen und Athleten in die USA mitzunehmen - auch ohne größere Hoffnung auf Erfolg.
Chefbundestrainerin Annett Stein hat ein kritisches Halbzeitfazit des deutschen Abschneidens bei der Leichtathletik-WM in Eugene gezogen. "Wir sind unter unseren Erwartungen geblieben", sagte Stein: "Als Erwartungen haben wir formuliert, dass möglichst viele Athleten ihr Leistungsvermögen ausschöpfen. Und wir haben uns auf einige Überraschungen gefreut. Das ist so nicht eingetreten."
Bei den seit Freitag und noch bis zum kommenden Sonntag laufenden Titelkämpfen war ein zehnter Platz von Stabhochspringerin Jacqueline Otchere die beste Platzierung des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) an den ersten fünf Wettkampftagen. Bei den Starts von 36 Athleten und Athletinnen kam es zu zwei persönlichen Bestleistungen und sechs Saisonbestleistungen.
Stein: "EM doch sehr präsent"
"Das klingt wie ein Trauerspiel", sagte Stein, "aber man muss sehen, dass von den 36 Athleten 28 in der Weltrangliste oberhalb der 20er-Marke stehen. Es ist natürlich dann schwer, mit diesen Herausforderungen in den ersten Tagen zu punkten oder sogar an Medaillen zu denken."
Gerade mit dem Blick auf die folgende Heim-EM in München (15. bis 21. August) sei die WM eine Herausforderung. "Wir haben in diesem Jahr zwei internationale Höhepunkte, die wir auch gut anmoderiert haben", sagte Stein: "Aber wahrscheinlich ist es nicht gelungen, diese WM in den Fokus der meisten Athleten zu setzen, weil die EM doch sehr präsent ist."
Stein rechnet mit erfolgreicher Schlussphase
Trotzdem erwartet Stein noch eine erfolgreiche WM-Schlussphase. "Unsere stärksten Disziplinen liegen in der zweiten Hälfte oder sogar noch am letzten Wochenende", sagte die Cheftrainerin. Unter anderem ist Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo noch am Start.
Stein verteidigte die Entscheidung, mit einem großen Team von rund 80 Athleten und Athletinnen nach Eugene zu reisen - vor allem im Hinblick auf die Förderung durch nationale Mittel.
"Wir werden bewertet nach der Struktur im Verband, nach den Ergebnisse und danach, wieviele Teilnehmer an Weltmeisterschaften wir generieren und an den Start bringen", sagte Stein: "Deshalb probieren wir auch, jeden zu einem solchen Wettkampf mitzunehmen." (afp/ska)
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