• Tom Brady spielt seit 2000 Football in der NFL, hat mit sieben Super-Bowl-Siegen so viele wie niemand sonst und eine Saison hinter sich, die ihn zum vierten Mal zum MVP machen könnte.
  • Ob er nach der bitteren Playoff-Pleite aber noch mal aufläuft, ist offen.

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Tom Bradys Traum vom achten Super-Bowl-Ring ist geplatzt - und das auf eine Art, wie er in seinen mehr als 20 Jahren in der NFL oft die Träume der Gegner zerstört hat: Durch einen letzten Angriff, nach dem keine Zeit mehr bleibt für eine Reaktion. 27:30 hieß es am Ende aus Sicht der Tampa Bay Buccaneers, die Los Angeles Rams erzielten in einer am Ende hochspannenden Partie doch noch das siegbringende Field Goal. Damit beendeten sie sicher die Saison des Titelverteidigers. Und womöglich auch die NFL-Karriere von Tom Brady, dem erfolgreichsten Football-Spieler der Geschichte.

"Ehrlich gesagt, Leute, denke ich an dieses Spiel. Ich denke an nichts, das fünf Minuten weg ist von diesem Moment", sagte Brady bei der Pressekonferenz nach der bitteren Niederlage vor den eigenen Fans und meinte zu seiner Zukunft: "Ich habe da noch nicht viele Gedanken drauf verwendet, nehme es Tag für Tag."

Mehr Zeit für die Kinder?

Doch Aussagen aus der jüngeren Vergangenheit und die Perspektive für den Kader der Buccaneers rücken einen Abschied der Football-Legende trotz eines noch ein Jahr laufenden Vertrags absolut in den Bereich des Möglichen. Es ist weder klar, ob die Mannschaft auch in der kommenden Saison genug ihrer starken Spieler zur Verfügung hat, um erneut zu den Titelkandidaten zu zählen, noch, ob Brady mit dann 45 Jahren nicht auch einfach genug hat und mehr Zeit mit der Familie will.

Im Dezember antwortete Brady auf die Frage, wann er wisse, dass die Zeit für den Rücktritt gekommen sei: "Ich denke, ich muss einfach nach jedem Jahr schauen, wie die Situation aussieht für mich, persönlich und professionell." Er könne sich nicht vorstellen, Football jemals nicht zu lieben. Und er traue sich auch zu, ein weiteres Jahr zu spielen - er hatte in der Hauptrunde die Bestwerte bei Touchdowns, erfolgreichen Pässen, Passversuchen und geworfenen Yards. Aber es gehe eben auch darum, was es sonst noch gebe im Leben. "Meine Kinder werden nicht jünger und ich möchte sicherstellen, dass sie auch bekommen, was sie brauchen."

Auch bei anderen Football-Stars ist die Zukunft ungewiss

Ähnlich wie Aaron Rodgers bei den Green Bay Packers, bei dem die Zukunft ebenfalls unklar ist, wird Brady nur weiterspielen, wenn es eine realistische Chance auf seinen achten Super-Bowl-Ring gibt. Nach dem Titelgewinn in der vergangenen Saison konnten die Buccaneers die 22 wichtigsten Spieler alle halten, eine absolute Seltenheit angesichts der Gehaltsobergrenze in der NFL. Ob in der kommenden Saison auch nur annähernd so viele Leistungsträger wieder im Kader stehen, wird bei Bradys Entscheidung eine große Rolle spielen.

Wie stark die Konkurrenz auf dem Weg zum Titel ist, zeigte insbesondere das irre Duell der Kansas City Chiefs mit den Buffalo Bills. Chiefs-Quarterback Patrick Mahomes und Bills-Spielmacher Josh Allen spielten nahezu perfekt, mit dem besseren Ende für die Chiefs und einem 42:36-Sieg nach Verlängerung. Beide sind noch jung und haben ihre besten Jahre wohl noch vor sich. Auch Joe Burrow von den Cinncinati Bengals, am kommenden Sonntag Gegner der Chiefs im Finale der AFC, ist erst Mitte 20. Die Rams bekommen es mit den San Francisco 49ers zu tun, bei denen Jimmy Garoppolo Quarterback spielt und der einst bei den New England Patriots nicht an Brady vorbei kam.

Dass es der älteste Spieler der Liga aber noch immer drauf hat, zeigte er während der Saison und in diesen letzten Minuten am Sonntag, als den meisten Fans der Rams wohl das Herz in die Hose rutschte. 24 Punkte Vorsprung hatte Los Angeles im dritten Viertel - und dann 42 Sekunden vor Schluss plötzlich gar keinen mehr. Die Sensation war greifbar, so wie es sie zuletzt im Super Bowl vor fünf Jahren gab. Damals holten die von Brady angeführten Patriots einen 25-Punkte-Rückstand auf und gewannen die Meisterschaft. Das bleibt Brady in diesem Jahr verwehrt. Vielleicht sogar für immer.  © dpa

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