Dirk Hordorff ignoriert die Rücktrittsforderungen des Deutschen Tennis Bundes. Der erhöht nun den Druck auf den 66-Jährigen, gegen den von zwei Seiten der Vorwurf sexualisierter Gewalt im Raum steht.

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Der Deutsche Tennis Bund (DTB) hat seinen Vizepräsidenten Dirk Hordorff erneut zum Rücktritt aufgefordert, obwohl der langjährige Funktionär die Vorwürfe sexualisierter Gewalt und eines Machtmissbrauchs als "schlicht unwahr" zurückgewiesen hat. Nach dem Präsidium verlangt nun auch der Ombudsmann und Sprecher des Bundesausschusses, dass der 66-Jährige bis zum 29. März sein Amt abgebe, teilte der DTB mit. Auch der Weg einer Abberufung aus dem Amt im Zuge einer außerordentlichen Mitgliederversammlung werde vorbereitet. Diese entfalle, sollte sich Hordorff von sich aus zu einem Rücktritt entscheiden.

Hordorff hatte die Vorwürfe dementiert und über seinen Anwalt erklären lassen, dass es keinen Zusammenhang mit den Anschuldigungen gebe, dass er sein Amt derzeit ruhen lasse. "Herr Hordorff ist aufgrund einer Anfang März erfolgten sowie einer anstehenden Operation an einem Aneurysma derzeit gesundheitlich nicht in der Lage, das Amt auszuüben", hatte der Anwalt mitgeteilt.

Der DTB kannte die Vorwürfe des Missbrauchs schon länger

Zuvor waren schwere Anschuldigungen bekannt geworden. NDR, "Sportschau" und "Süddeutsche Zeitung" hatten von Vorwürfen unter des früheren Tennisprofis Maximilian Abel und eines noch aktiven Spielers berichtet, es habe über Jahre sexualisierte Übergriffe gegeben. Der DTB wusste nach eigenen Angaben seit mehr als einem Jahr darüber Bescheid.

Diese Vorwürfe stünden jedoch nicht im Zusammenhang mit Hordorffs Amt als Vizepräsident, sondern mit seinem Job als privater Trainer, teilte der DTB mit. Der Verband wolle "mit externen Spezialisten zusammenarbeiten und eine wissenschaftliche Begleitung der Aufarbeitung vornehmen".

Der DTB will einen zweiten Fall Hordorff ausschließen

"Das Präsidium des DTB ist sich zudem darin einig, dass der Fall schnellstmöglich und vollumfänglich aufgearbeitet wird, um für die Zukunft noch besser präpariert zu sein", hieß es: "Dazu wird der DTB mit externen Spezialisten zusammenarbeiten und eine wissenschaftliche Begleitung der Aufarbeitung vornehmen." (dpa/sid/hau)

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