Dominic Thiem hat seine positive Bilanz gegen Roger Federer ausgebaut. Drei Jahre nach dem Erfolg in Rom besiegte er den Schweizer Tennis-Superstar erneut auf Sand und erreichte das Halbfinale in Madrid.
Der 25-jährige Niederösterreicher bezwang den Basler bei dem Masters-1000-Turnier am Freitag mit 3:6,7:6,6:4 und spielt nun gegen den als Nummer 1 gesetzten Serben Novak Djokovic.
Für Thiem geht es am Samstag (nicht vor 16.00 Uhr/live Sky und ServusTV) um seinen Final-Hattrick in der spanischen Hauptstadt. In den Vorjahren war er in den Endspielen Lokalmatador Rafael Nadal (2017) und dem Deutschen Alexander Zverev (2018) unterlegen. Gegen Djokovic hat er in diesen Jahren die jüngsten zwei Duelle auf Sand gewonnen.
Federer bestritt erst sein drittes Match auf Sand seit fast drei Jahren, doch die fehlende Spielpraxis war ihm nicht anzumerken. Er setzte sein Vorhaben um und attackierte viel, während Thiem vorerst nicht zu seinem Spiel fand und nach Eigenfehlern haderte. Mit Fortdauer der Partie kamen die Qualitäten des Siegers von Indian Wells und Barcelona aber immer besser zur Geltung und Thiem reüssierte in dem spannenden, aber im Vergleich zu den beiden jüngsten Finali lange nicht so hochklassigen Duell.
Steigerung im ersten Satz
Es war für Thiem zunächst ein Match der vergebenen Chancen. Federer hatte im ersten Satz die zweite Breakchance (zum 2:0) genutzt. Der ÖTV-Davis-Cupper vergab beim gleichen Stand im zweiten Satz jedoch zwei Chancen und später drei weitere Möglichkeiten bei Aufschlag des Gegners zum 4:2. Dank einer deutlichen Steigerung vor allem beim Service kam Thiem aber ins Tiebreak.
Da lag der Weltranglisten-Fünfte 0:3 zurück, glich aus, vergab jedoch gegen den variantenreich spielenden Federer nicht weniger als fünf Satzbälle. Thiem wehrte aber auch zwei Matchbälle des Eidgenossen ab, ehe er das Tiebreak nach 15 Minuten mit dem sechsten Satzball abschloss. Federer hatte Thiem diese Chance mit einem Netzangriff nach seinem zweiten Service ermöglicht und war passiert worden.
Im Entscheidungssatz gelang es Thiem schon früh, die wichtigen Punkte zu holen. Er nahm dem Rekord-Gewinner von 20 Grand-Slam-Turnieren nach 40:0-Führung mit der dritten Chance den Aufschlag zum 2:1 ab und machte gleich anschließend zwei Breakchancen Federers zunichte. Indem er einen Aufschlagverlust zum 4:4 mit aggressivem Spiel und dem sofortigen Rebreak zum 5:4 beantwortete, bewies Thiem auch psychische Stärke und unbedingten Siegeswillen.
Richtig gutes Tennis
Er verwandelte nach 2:10 Stunden seinen zweiten Matchball und bestätigte mit dem vierten Erfolg im sechsten Duell mit dem 101-fachen Turniersieger den jüngsten Erfolg auf Hartplatz im Finale von Indian Wells. "Es ist so speziell gegen ihn", sagte Thiem auf ServusTV. "Es war jeder einzelne Punkt extrem herausfordernd, denn es ist so schnell hier. Ich habe am Anfang große Probleme mit dem Return und mit dem Aufschlag gehabt. Ich bin aber immer besser geworden mit meinem Aufschlag, es war auch ein bisschen Glück im Tiebreak. Im dritten Satz war es richtig gutes Tennis. Ich habe gut serviert bei diesen beiden Matchbällen, die er hatte."
Gegen Djokovic, gegen den er heuer noch nie gespielt hat, weist Thiem eine negative Bilanz von 2:5 auf. Die zwei jüngsten Duelle hat der Lichtenwörther im Achtelfinale von Monte Carlo im Vorjahr und im Viertelfinale der French Open 2017 (jeweils auf Sand) aber in je drei Sätzen gewonnen. "Das wird die nächste ganz große Herausforderung", erklärte Thiem. "Das wird schwierig und der nächste ganz große Gegner."
(apa)
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