Der US-Amerikaner Dan Evans hat ein alles andere als normales Erstrundenspiel bei den US-Open gewonnen. Mehr als fünfeinhalb Stunden standen Evans und sein Gegner Karen Chatschanow bei den US Open dabei auf dem Platz - so lange wie noch keiner bei diesem Turnier zuvor.

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Daniel Evans wollte einfach nur noch ins Bett. Völlig entkräftet feierte der britische Tennisprofi seinen Sieg im längsten Match der modernen US-Open-Geschichte. Nach 5 Stunden und 35 Minuten verwandelte der 34-Jährige den Matchball gegen den Russen Karen Chatschanow.

6:7 (6:8), 7:6 (7:2), 7:6 (7:4), 4:6, 6:4 hieß das Ergebnis aus Sicht von Evans, der in New York zum sechsten Mal in Folge die erste Runde überstand. Um 13.05 Uhr Ortszeit hatte die Partie auf Court 6 begonnen, am Spielfeldrand war gegen Ende der Begegnung kein Platz mehr frei. Die Zuschauer pushten Evans unaufhörlich nach vorne. Als eine letzte Vorhand von Chatschanow um 18.40 Uhr im Netz landete, kannte der Jubel keine Grenzen mehr.

"Ich habe jetzt schlimme Kopfschmerzen, die muss ich schnell loswerden", sagte Evans mit einem gequälten Lächeln. "Ich bin immens stolz. Als Kind wird dir gesagt, bis zum Ende zu kämpfen. Das ist Regel Nummer eins. Ich habe das meine ganze Karriere lang gemacht. Heute hat es sich etwas ausgezahlt."

Evans und Chatschanow übertreffen Edberg und Chang

Die vorige Bestmarke für die längste US-Open-Partie, seitdem im Jahr 1970 beim Grand-Slam-Turnier in New York Tie-Breaks eingeführt worden waren, hielten Stefan Edberg und Michael Chang. Der Schwede hatte seinen amerikanischen Rivalen im Halbfinale 1992 in 5 Stunden und 26 Minuten ebenfalls in fünf Sätzen bezwungen.

Auf dem Außenplatz 6 entwickelte sich Volksfest-Atmosphäre, je länger das Match von Evans und Chatschanow dauerte. Der Außenseiter lag im letzten Satz bereits mit 0:4 zurück und hatte Schmerzen in den Beinen. Dennoch kämpfte er sich unter dem Jubel der Fans auf den komplett besetzten Tribünen doch nochmal zurück und gewann die letzten sechs Spiele in Serie.

"Ich habe noch nie fünf Stunden lang an einem ganzen Tag gespielt", berichtete Evans. "Ich trainiere nicht mal zwei Stunden lang. Normalerweise sind es anderthalb Stunden." Einen Wunsch hatte er noch: "Ich will das wirklich nicht noch einmal machen. Das ist sicher." (dpa/sid/bearbeitet von jum)

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