Es war ein Triumph mit Ansage - wenn auch im Scherz: Thomas Tumler holt in Beaver Creek den ersten Sieg seiner Karriere. Der bleibt am Sonntag nicht der einzige historische Podestplatz.

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Vor sechs Jahren stand Thomas Tumler hier schon einmal auf dem Treppchen, damals allerdings noch nicht ganz oben. Nun hat der Schweizer im Riesenslalom von Beaver Creek bei seinem 124. Start seinen ersten Weltcupsieg gefeiert - mit 35 Jahren.

"Ich bin immer gerne hier in Beaver Creek. Ich liebe den Schnee und das Gelände hier", sagte Tumler dem SRF. "Als ich letztes Jahr den Kalender sah, sagte ich meiner Frau zum Spaß, dass ich dieses Rennen gewinnen werde."

2018 hatte Tumler aus dem Nichts seinen ersten Podestplatz gefeiert. Mit Startnummer 48. Er qualifizierte sich als 21. für den zweiten Durchgang und machte mit Laufbestzeit ganze 18 Plätze gut. Sein dritter Platz in Beaver Creek war 2018 auch für das Schweizer Riesenslalom-Team eine Erlösung: Es war der erste Podiumsplatz nach fast acht Jahren Durststrecke.

Auch Lucas Pinheiro Braathen schrieb am Sonntag beim Riesentorlauf im US-Bundesstaat Colorado Geschichte: Der 24-Jährige sicherte Brasilien als Zweiter (+0,12 Sekunden) den ersten Podestplatz in seiner Geschichte. Braathen startet nach einem Jahr Pause und der Trennung vom norwegischen Verband für das südamerikanische Land. Dritter wurde Zan Kranjec aus Slowenien (+0,58).

Tumler stand mehrfach vor dem Karriereende

Dass Tumler jetzt ganz oben steht, kam auch für ihn überraschend. Mehrfach hatte der Routinier in den vergangenen mit Verletzungen zu kämpfen, dachte über ein Karriereende nach.

Anfang 2017 war für Tumler ein Tiefpunkt erreicht, die Rückenschmerzen zu stark. "Auf der Heimreise von Kitzbühel hatte ich derart starke Schmerzen, dass ich nicht mehr selbstständig zum Benzintanken aus dem Auto steigen konnte. In diesem Moment habe ich mich ernsthaft gefragt, ob ich mir in Zukunft das alles noch antun will", beschrieb Tumler die Situation.

Erst eine OP und ein spezielles Rückentraining halfen. Und dann der erste Sieg. Dazu sagte der 35-Jährige im SRF-Interview: "Es ist mega schön und ich bin stolz und glücklich, dass ich das noch erreichen konnte." Zu gewinnen sei schließlich das Größte für einen Skifahrer.

Marco Odermatt patzt in seiner Paradedisziplin erneut

Marco Odermatt schied unterdessen wie schon im ersten Riesenslalom des Winters aus. Der zweite Durchgang war für den Gesamtweltcupsieger schon nach wenigen Toren zu Ende. Nach dem ersten Lauf hatte er auf dem achten Platz gelegen. Trösten kann sich "Odi" mit seinem Super-G-Sieg vom Samstag. (ank)

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