Netflix, Amazon, Apple TV+, Disney+ und Co.: Das sind die Streaming-Highlights der kommenden Woche - mit Hape Kerkelings spätem Comeback in alter Rolle und einem Paradiesvogel im WOW-Porträt.
Für viele Film- und Serienfans sind Netflix, Amazon Prime Video, Apple TV+, WOW und Co. längst das bessere Kino. Mit hochkarätig besetzten Film-Highlights und spannenden Serien machen die Streamingdienste ihrem Ruf regelmäßig alle Ehre. Welche Produktionen in der kommenden Woche eine Sichtung im Heimkino wert sind, verrät die Übersicht.
28 Jahre sind ins Land gezogen, seit Edwin Öttel TV-Deutschland unterhielt. Nun kehrt der von
"Club Las Piranjas", RTL+
Was vor 28 Jahren als Fernsehkomödie begann, findet nun bei RTL+ Fortsetzung: Hotel-Animateur Edwin Öttel (Hape Kerkeling) treibt im "Club Las Piranjas" wieder sein Unwesen. In der gleichnamigen, vierteiligen Miniserie sind im Vergleich zur Filmvorlage einige Jahre ins Land gezogen. Und Edwin steht schlechter da denn je. Als Manager der Schlagersängerin Lilly de Jung (
Just in dem Moment, als er sich von der Welt verabschieden will, holt ihn ausgerechnet seine einstige Geliebte und Chefin im "Club Las Piranjas" Renate (Judy Winter) aus seiner Lethargie. Die hat ihren Betrieb mittlerweile auf Mauritius verlegt und an Sohn Björn (
Tiefschürfende Charaktere und subtilen Humor mag man bei der Serien-Frischzellenkur "Club Las Piranjas" vergeblich suchen. Dafür verpackt die Miniserie die Erfolgsformel der Kultkomödie von 1995 gelungen neu. Will heißen: Das Comedyformat wartet mit kurzweiliger Unterhaltung und einem vergnüglich aufspielenden Ensemble um
"Jeremy Fragrance - Power Baby!", WOW
Weißer Maßanzug, protzige Rolex und eine überbordende Energie: Wo Jeremy Fragrance auch auftaucht - er fällt sofort auf. In den sozialen Medien avancierte der 34-Jährige, der gerne mal in die Kamera brüllt oder an Passanten schnüffelt, schon vor einigen Jahren zur Kultfigur. Fernseh-Deutschland kennt Fragrance spätestens seit seinem kurzen, aber erinnerungswürdigen Auftritt bei "Promi Big Brother" 2022. Ihr Übriges zur Bekanntheit des Parfüm-Influencers dürfte nun eine Sky-Dokureihe beitragen.
Unter dem programmatischen Titel" Jeremy Fragrance - Power Baby!" folgte ein Kamerateam dem exzentrischen Energiebündel auf Schritt und Tritt. Das Ergebnis ist das Porträt eines ungewöhnlichen Mannes, das nicht nur den luxuriösen Lifestyle von Daniel Sredzinksi, wie Fragrance bürgerlich heißt, abbildet.
Seine Reise in die USA, wo er seine Karriere auf eine neue Ebene bringen will, ist auch von bisher nicht gekannten Einblicken in die private Seite von Fragrance geprägt. Davon können sich interessierte Zuschauerinnen und Zuschauer ab 16. Oktober bei WOW überzeugen.
"Bodies", Netflix
Marvel und DC haben es vorgemacht, nun versucht sich auch Netflix am erprobten Modell eines Multiversums. In acht Teilen inszeniert die unkonventionelle Krimiserie eine Ermittlung, die sich über drei Jahrhunderte und vier verschiedene Jahre zieht. Gleich zu Beginn präsentiert Showrunner Paul Tomalin dem Publikum die junge Mutter DS Hasan (Amaka Okafor), die ihr Geld in den schmutzigen und gewaltbereiten Ecken Londons verdient. Die Polizistin wird im hektischen London des Jahres 2013 mit der nackten Leiche eines Mannes konfrontiert.
Gleicher Corpus Delicti stellt auch DI Hillinghead (Kyle Soller) vor ein Rätsel, der 1890 mit ganz anderen Problemen zu kämpfen hat. Davon kann auch DS Whiteman (Jacob Fortune-Lloyd) ein Lied singen, der sich 1941 eigentlich lieber vor den deutschen Bombenangriffen während des Zweiten Weltkriegs in Sicherheit bringen würde, als in einem Mordfall zu ermitteln. Zu guter Letzt macht DC Maplewood (Shira Haas) im London des Jahres 2053 "Bekanntschaft" mit dem Toten.
Ein bisschen Krimi, ein bisschen Charakterdrama und eine ordentliche Prise Science-Fiction: Gekonnt kombiniert "Bodies" gleich mehrere Genre-Aspekte. Anhänger nolanesker Handlungsstränge werden bei der Netflix-Miniserie zwar intellektuell nicht ganz so herausgefordert wie beim Ausnahmeregisseur, dürften sich ab 19. Oktober aber trotzdem bestens unterhalten fühlen.
"Was wir fürchten", ZDFmediathek
Deutschland ist bekanntlich ein Land der Krimis. Und auch Dramaproduktionen treffen einen in der TV-Landschaft beinahe an jeder Ecke an. Anders verhält es sich mit Gruselstoffen: In Horrorgefilde wagen sich deutsche Kreative verhältnismäßig selten vor. Insofern betritt die ZDF-Produktion "Was wir fürchten" neues Terrain.
Die Serie erzählt von der Teenagerin Lisa (Mina-Giselle Rüffer), die unter schweren psychischen Problemen leidet. Ihre Mutter Franka (Marie Leuenberger) hofft, dass eine Luftveränderung die Konstitution ihrer Teenager-Tochter verbessert - und zieht mit ihr weg von der Großstadt in den Schwarzwald.
Doch an ihrer neuen Schule wirft ein Amoklauf von vor einem Jahr unheilvolle Schatten voraus. Das ist allerdings nicht der einzige Grund, aus dem sich Lisa nur schleppend einlebt. Noch besorgniserregender sind schlimme Visionen mit beträchtlicher physischer Kraft, die Lisa im Alltag aus heiterem Himmel überkommen.
Was zunächst als recht konventionelles Schul- und Jugenddrama inszeniert ist, gewinnt in "Was wir fürchten" mit zunehmender Dauer an Spannung und Komplexität. Die eingestreuten Horror-Elemente verleihen der Serie obendrein eine übersinnliche Note. Ab 20. Oktober ist "Was wir fürchten" in der ZDFmediathek verfügbar.
"The Burial", Prime Video
Jeremiah (Tommy Lee Jones) steht das Wasser bis zum Hals. Dabei hat der Bestattungsunternehmer seine Firma über Jahrzehnte hinweg souverän und sicher geführt. Doch als ein Handschlagdeal schlimme Konsequenzen nach sich zieht, steht Jeremiah vor der Insolvenz. Mit dem Mute der Verzweiflung zieht er vor Gericht - und sieht sich dem scheinbar übermächtigen Milliardär Raymond Loewen (Bill Camp) gegenüber.
Immerhin ein Hoffnungsschimmer bleibt: Auch wenn der Exzentriker Willie Gary (Jamie Foxx) von der Gegenseite als "Clown" verspottet wird, spricht die Erfolgsbilanz von Jeremiahs Anwalt für sich. Noch nie musste er vor Gericht eine Schlappe einstecken. Doch einfach wird der Prozess gegen die 500 Millionen Dollar schwere Firma gewiss nicht. Das liegt auch an der verbissenen Anwältin Mame Downes (Jurnee Smollett) - Spitzname "die Python".
Im Justizdrama "The Burial" verarbeiten Regisseurin Maggie Betts und Drehbuchautor Doug Wright wahre Begebenheiten. Der Film adaptiert Jonathans Harrs gleichnamigem Roman. Mit den zwei groß aufspielenden Oscar-Preisträgern Jamie Foxx und Tommy Lee Jones ergründet der Film bald Aspekte, die über die wirtschaftliche Existenz Jeremiahs hinausgehen: von Korruption über Alltagsrassismus bis zur Ausbeutung unterer Klassen. "The Burial" steht ab sofort bei Prime Video zur Verfügung. © 1&1 Mail & Media/teleschau
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.