• Nach zahlreichen Startverschiebungen kommt das neue James-Bond-Abenteuer nun endlich in die Kinos.
  • "Keine Zeit zu sterben" ist der 25. Film der Reihe - und der letzte mit Daniel Craig in der Titelrolle.
  • Seinen Widersacher spielt Oscarpreisträger Rami Malek - der uns im Interview verrät, was ein Bond-Nachfolger oder eine Nachfolgerin mitbringen müsste.
Ein Interview

Die Spannung ist auf dem Höhepunkt: Am Donnerstag startet nach einer langen Leidenszeit durch coronabedingte Verschiebungen endlich das neue Abenteuer des berühmtesten Geheimagenten der Filmgeschichte. Damit steht allerdings auch der Abschied von Daniel Craig als 007 an, denn der Brite wird zum letzten Mal in dieser Rolle zu sehen sein.

Mehr News über Filme & Serien

Mindestens so legendär wie der Spion selbst sind aber natürlich seine Widersacher. Im 25. James-Bond-Film "Keine Zeit zu sterben" übernimmt erneut Christoph Waltz als Ernst Stavro Blofeld diesen Part. Außerdem wird Rami Malek ("Bohemian Rhapsody") als Safin zu sehen sein.

Gezeigt wurde der Film den Journalisten vorab nicht – die Möglichkeit, Malek zum virtuellen Interview zu treffen, haben wir uns trotzdem natürlich nicht nehmen lassen. Im Gespräch verrät der Oscarpreisträger, wie er mit dem Rummel um den kommenden Bond-Film umgegangen ist – und wer seiner Meinung nach die Nachfolge von Daniel Craig antreten sollte.

Rami Malek, ein neuer James Bond ist noch nicht gefunden. Macht es aber nicht ohnehin mehr Spaß, den Bösen zu spielen?

Mich hat es schon als Kind zu den eher ungewöhnlichen Rollen hingezogen, ich wollte nie ein Mittelding. Die Chance zu bekommen, Freddie Mercury zu spielen oder nun Safin im neuen Bond-Film - das sind einfach zwei komplett gegensätzliche Pole. Für mich sind das ikonische Rollen, auf die ich sehr stolz bin.

Was war Ihr erster Eindruck von Safin, als Sie das Drehbuch zum ersten Mal in der Hand hielten? Gab es etwas, das Sie anzog?

Ich neige dazu, mich in den Bösewicht hineinzuversetzen. Ich will verstehen, was ihn antreibt, was ihn zu dieser Boshaftigkeit gebracht hat. Aber während der Arbeit an diesem Projekt dachte ich, vielleicht konzentriere ich mich einfach nur auf das Böse und versuche nicht, diesen Charakter zu sehr zu durchschauen. Ich will, dass das Publikum ihn als das pure Böse sieht - denn genau das ist er.

Haben Sie sich für die Rolle an anderen Bond-Bösewichten orientiert?

Ich habe mir natürlich alle angeschaut und finde sie alle faszinierend. Es war mir aber sehr wichtig, für Daniels letzten Einsatz als Bond etwas Einzigartiges zu schaffen. Also habe ich mich mehr auf seine Filme konzentriert und versucht herauszufinden, was für ihn das größte Übel wäre. Das hat mich natürlich von den älteren Bond-Bösewichten weggebracht und zu den letzten drei, vier Filmen. [Safin] sollte so einzigartig wie möglich werden - denn auch Bonds Situation in diesem Film ist absolut einmalig.

Für Ihre Darstellung von Freddie Mercury, einem der größten Musiker unserer Zeit, haben Sie einen Oscar gewonnen – Superlative, Presserummel, aber auch scharfe Kritik sind Ihnen nicht fremd. Hat der Rummel um Bond Sie aber trotzdem überrascht oder gar Ihre Entscheidung, die Rolle anzunehmen, beeinflusst?

Eins hatte ich durch die Rolle als Freddie gelernt: sich nicht um solche Dinge zu kümmern. Das Einzige, was man tun kann, ist, sich um sich selbst zu kümmern und um das, was man im Leben erreichen möchte. Wenn man all die Kritik von außen an sich heranlässt, steht man sich nur selbst im Weg. Ich habe für mich etwas gefunden, das mir Spaß macht und in das ich investiere. Wenn es nicht funktioniert, wird es mich nicht zerstören - ich mache dann einfach weiter. Aber ich habe das Gefühl, dass dieser Film ein sehr großer Erfolg für uns alle wird. Es ist ein sehr spezieller Film - und ich freue mich drauf, wenn die Leute ihn sehen können.

Die Figur des James Bond hat im Laufe der Jahre eine starke Wandlung durchgemacht. Vor allem seit Daniel Craig erleben wir einen Bond, der nichts mehr mit dem alten zu tun hat – vor allem im Verhältnis zu Frauen. Regisseur Cary Fukunaga nannte gerade erst in einem Interview eine Szene in einem Connery-Bond sogar eine Vergewaltigung.

Ich schätze einfach die Entwicklung, die Bond durchgemacht hat und speziell, was Daniel dazu beigetragen hat. Wir sehen seinen Bond als einen gebrochenen Mann. Als jemanden, für den wir Empathie empfinden, mit dem wir uns identifizieren können. Und es ist ganz sicher sein [Daniel Craigs] Verdienst, einer Figur diese emotionale Tiefe zu verleihen, die auf der anderen Seite trotzdem so viele reine Actionszenen hat. Eine Rolle anzunehmen, die so ikonisch ist, sie zu verändern, ihr einen eigenen Dreh zu geben … Er hat einfach einen großartigen Job gemacht und es ist eine wunderbare Art, ihn zu verabschieden.

Trailer: "James Bond 007: Keine Zeit zu sterben"

Diesmal aber wirklich: Nach vielen Verschiebungen startet mit "Keine Zeit zu sterben" endlich der neue Film der James-Bond-Reihe - zum endgültig letzten Mal dann mit Daniel Craig als 007. Ab dem 30. September in den Kinos.

Ja, alle lieben ihn – und heute mag man kaum glauben, wie absurd hart die Presse und auch Fans damals mit Daniel Craig umgegangen ist, als feststand, dass er die Rolle antritt. Sogar die Haarfarbe wurde kritisiert!

Ja, der blonde Bond! So sind die Kritiker …

Daher nun die Frage, die kommen muss: Wer soll sich das antun? Wer sollte und kann ins Daniel Craigs Fußstapfen treten?

Ich finde einfach die Diskussion an sich schon großartig. Dass es überhaupt die Möglichkeit gibt und dass die Rolle offen ist für Männer, Frauen … Ich bin mir nicht einmal sicher, ob es zwingend ein Brite oder eine Britin sein müsste. Auf jeden Fall sollte die Rolle einen britischen Akzent haben – und das war's! (lacht) Alle Entscheidungen darüber hinaus werden über meiner Gehaltsklasse getroffen.

"James Bond 007: Keine Zeit zu sterben", Regie: Cary Fukunaga, mit Daniel Craig, Rami Malek, Christoph Waltz, Lashana Lynch, Léa Seydoux uvm. startet am 30. September in den Kinos.

Mehr Kino-News finden Sie hier

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.