Sein erster Kinofilm im Jahr 2019 war mit 500.000 Zuschauern ein echter Erfolg, nun hat Tobias Krell alias Checker Tobi den Nachfolger auf die Leinwand gebracht. Auch "Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen" ist wie eine Schnitzeljagd aufgebaut, bei der der Moderator fast um die ganze Welt reist und seinen vor allem jugendlichen Zuschauern Einblicke in ferne Orte und fremde Lebenswelten gibt.

Ein Interview

Im Interview mit unserer Redaktion erzählt Krell, welche Szenen es nicht auf die Leinwand schafften, ob er noch unerkannt das Haus verlassen kann und wie es zur Zusammenarbeit mit Klaas Heufer-Umlauf kam.

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Ihr erster Film kam beim Publikum sehr gut an. Wann entstand die Idee zu einem weiteren "Checker Tobi"-Film?

Tobias Krell: Schon beim ersten Film kam die ursprüngliche Idee vom BR. Und auch beim zweiten war es der verantwortliche BR-Redakteur, Andreas Reinhard, der schon ein paar Wochen nach Kinostart sagte: "Kommt, wir machen noch einen!" "Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten" kam im Januar 2019 in die Kinos – und schon im April arbeiteten wir an einem ersten Konzept für den nächsten Film, um es dem Sender vorzustellen. Aber auch wegen Corona hat es dann doch viereinhalb Jahre gedauert, bis der Film nun endlich in die Kinos kommt.

Nachdem sich in "… das Geheimnis unseres Planeten" alles ums Wasser gedreht hat, steht nun die Luft im Mittelpunkt. Dürfen sich die Fans also auf weitere Filme zu den anderen Elementen freuen?

Eine Anthologie zu den Elementen? Hm … Also im Moment arbeiten wir nicht an einem dritten Teil und denken auch noch nicht aktiv daran. Ich wäre aber sofort bei einem weiteren Film dabei. Die Reisen sind der Hammer, das Team ist toll, wir sind alle miteinander befreundet.

Unterwegs in der Mongolei. © 2023 megaherz film und fernsehen

Haben Sie also den besten Job der Welt?

Für mich ist es der beste Job der Welt. Aber auch dank des Kinderpublikums. Es ist einfach besonders schön, etwas für Kinder zu machen. Mir macht es auf jeden Fall viel Freude.

"Die schlechteste Luft der Welt direkt auf der anderen Seite des Fensters"

Gab es Szenen oder Vorfälle, die am Ende nicht zu sehen sind, die Ihnen aber besonders im Gedächtnis geblieben sind?

In den Film geschafft hat es zum Glück eigentlich fast alles. Wir waren aber natürlich zum Beispiel viel länger auf dem Amazonas unterwegs. Da sind dann doch Kleinigkeiten rausgefallen, die ich mir alle im Film gewünscht hätte. Aber wir haben ja nur 90 Minuten. Eine Geschichte, die uns aber wirklich vor Herausforderungen gestellt hat, passierte in der Mongolei. Wir haben in Ulan Bator gedreht und sind dann aufs Land raus in die Wüste Gobi.

Trailer zu "Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen"

Diesmal führt die Reise Tobi nach Vietnam in die größte Höhle der Welt, in die berühmte Halong-Bucht mit ihren tausenden Karstinseln, über das stürmische südchinesische Meer, zu Pferde-Hirten in der mongolischen Steppe und zu Indigenen im Amazonas-Regenwald Brasiliens. Immer mit einem großen Ziel vor Augen: Das Rätsel der Schatzkiste zu lösen und die mysteriösen fliegenden Flüsse zu finden.

Am ersten Abend wurde unser Regisseur Johannes Honsell positiv auf Corona getestet. Peter Wuchterl-Ammer, der Tonmann, und ich dann auch und so mussten wir drei in eine zehntägige Hotel-Quarantäne in Ulan Bator – bei minus 40 Grad und der schlechtesten Luft der Welt direkt auf der anderen Seite des Fensters. Wir mussten den Dreh dann abbrechen. Alle mussten zurück nach Deutschland und wir standen vor der Herausforderung: Wie geht es weiter? Was machen wir jetzt? Drei Wochen später sind wir zurückgereist für einen zweiten Dreh. Das sind Sachen, die sieht man am Ende natürlich nicht.

Sie wirken vor der Kamera sehr authentisch. Ist das wirklich so locker, wie es scheint, oder brauchen auch Sie manchmal mehrere Takes, um so zu wirken?

Mehrere Takes eigentlich nie. Ich bin vor der Kamera so, wie ich bin. Ich habe es ja weder trainiert noch geübt noch mir vorgenommen, so und so zu sein – es ist wahrscheinlich einfach auch Glück, damit Kinder anzusprechen und zu erreichen. Und es ist natürlich schön, dass so viel von der Kunstfigur Checker Tobi und Tobias Krell identisch ist.

"'Kinder' ist ja kein Genre an sich. Kinder sind eine Zielgruppe. Und deshalb sind die Produktionsbedingungen am Set nicht großartig anders als etwa bei einem 'Tatort'."

Was macht denn der Privatmann Tobias Krell, um abzuschalten? Können Sie unerkannt ausgehen?

Ich bin natürlich auch einfach ein erwachsener Mensch und gehe gern in Kneipen und sowas -– und ich werde dort schon auch oft von Eltern erkannt. Das ist einfach so. Ich bin ein ganz normaler 37-Jähriger, aber seit zehn Jahren eben auch diese Figur. Das ist organisch gewachsen, dass viel von der Figur in meiner Person ist und umgekehrt. Da gehört es zu meinem Leben dazu, erkannt zu werden und selten anonym zu sein. Das hatte ich vorher nie so erwartet, aber es stört mich auch nicht.

Klaas Heufer-Umlaufs Sohn ist "Checker Tobi"-Fan

Klaas Heufer-Umlauf ist in einer Rolle im Film dabei – wie kam es dazu? War das ein Freundschaftsdienst?

Wir kannten uns vorher nicht, ich würde aber schon sagen, dass wir jetzt Kumpels sind. Wir hatten überlegt: "Wer könnte den Postboten spielen?", und ich bin einfach Fan von Klaas und auch Joko und habe ihn dann einfach über Instagram angeschrieben. Zehn Minuten später hatte ich seine Handynummer und hab dann mit ihm telefoniert. Er hatte den ersten Film gesehen, sein Sohn ist Fan, er wollte sofort mitmachen. Er ist ein sehr uneitler Typ, der das nicht fürs Geld gemacht hat – wir hatten bei unserem Film nicht das große Geld –, sondern der einfach bei einer coolen Sache mitmachen wollte.

In den vergangenen Wochen und Monaten gab es immer wieder Meldungen über Vorfälle an Sets deutscher Produktionen ...

Wir sind innerhalb unserer Produktionsfirma Megaherz mit unserer "Checker"-Welt schon in einer Art Bubble. Aber nur, weil wir Kinderfernsehen machen, heißt das nicht, dass alles behütet und nett ist. Natürlich müssen auch bei uns eine Volontärin oder ein Volontär – und dabei werden sie unterstützt – darauf bestehen, dass sie bei Übernahme ein Redakteursgehalt bekommen. All diese kleinen Kämpfe gibt es auch bei uns. Diese schrecklichen größeren Vorfälle, wie Übergriffe, gibt es in meinem direkten Umfeld nicht. Glaube und hoffe ich zumindest sehr. Aber der Begriff "Kinderfernsehen" ist sowieso so eine Sache: "Kinder" ist ja kein Genre an sich. Kinder sind eine Zielgruppe. Und deshalb sind die Produktionsbedingungen am Set nicht großartig anders als etwa bei einem "Tatort". Man muss überall die Augen aufhalten und wachsam sein und Strukturen bauen, die es Leuten ermöglichen, sich bei Vorfällen und Unwohlsein zu melden.

Vielen Dank für das Gespräch!

Zur Person:

  • Tobias "Tobi" Krell ist Moderator und TV-Reporter. In seiner Sendung "Checker Tobi", die auf KiKA und im Ersten zu sehen ist, bringt er Kindern wissenschaftliche Themen nah. Sein erster Kino-Dokumentarfilm "Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten" erschien 2019. Seit dem 5. Oktober läuft "Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen".
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